Denkanstöße

Beschenkt statt religiös

Glaube ist kein Sprung ins Irrationale

Hoffnung wagen

Dienen ist uncool?

Anerkannt oder abgewiesen?

Schlimmer geht immer

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf der Kippe?? 

Nachhaltigkeit

Umdenken – Umkehren

Frohe Weihnachten ?

Beschenkt statt religiös

Christlicher Glaube ist sehr anders als das, was man üblicherweise als religiös bezeichnet.

Religiös ist ein Mensch, wenn er eine Beziehung zu Gott oder Göttern aufnehmen will, mithilfe von Riten, Meditation oder anderen Praktiken, die im Detail natürlich je nach Religion sehr verschieden aussehen können.
Gemeinsam ist ihnen aber, dass der Mensch bei sich anfängt, also etwas tun (und natürlich auch manches unterlassen) muss, um dadurch Gott zu gefallen.
Oft stellt sich dabei die Frage, ob das, was ein Mensch tut, wirklich ausreicht. Viele sagen, dass sie das nicht sicher wissen, oder auch gar nicht wissen können. Das gilt zum Beispiel für Muslime und auch viele traditionell christliche Menschen.

Andererseits erlaubt das religiöse Handeln dem Menschen einen gewissen Stolz auf seine religiösen Leistungen.
Oft verbindet sich das aber leider mit großer Intoleranz gegenüber allen, die dieser Religion nicht angehören oder sie nicht mit der geforderten Konsequenz praktizieren.

Richtig verstandener christlicher Glaube dagegen beginnt nicht mit Verpflichtungen, die der Mensch einer Gottheit gegenüber hat, sondern mit Gott selbst. Es wird zunächst einmal nüchtern eingestanden, dass der Mensch keine Chance hat:

  • von sich aus Gott zu erkennen. Nur wenn Gott sich uns zeigt, wenn er selbst die Initiative ergreift, ist eine Beziehung zu ihm möglich.
  • durch sein eigenes Bemühen Gott zu gefallen. Und zwar deshalb, weil er einbezogen ist in eine satanische Rebellion gegen Gott. Luther erkannte zum Beispiel sehr klar, dass all sein frommes Tun in einem Kloster ihn Gott nicht näher bringen konnte.

Anders als in typischen religiösen Schriften stehen in der Bibel nicht irgendwelche Appelle an den guten Willen des Menschen oder Ver- und Gebote im Mittelpunkt (obwohl es natürlich auch Gesetze darin gibt), sondern das Tun Gottes. Er ist zuerst einmal der Schöpfer und Erhalter des Lebens, von dem wir völlig abhängig sind und den wir nicht mit unseren Leistungen beeindrucken können. Und er begegnet uns in Jesus Christus, wird Mensch, kommt auf unsere Ebene herunter. Damit befreit er uns von dem aussichtslosen Versuch, zu ihm hochsteigen zu wollen. Alle religiösen und philosophischen Bemühungen und Spekulationen sind somit hinfällig – Gott hat sich selbst gezeigt. Und zwar als der, der stellvertretend unsere Schuld auf sich nahm. Der am Kreuz für uns starb. Der uns, die wir gegen ihn rebelliert haben, die Möglichkeit gibt, mit ihm versöhnt zu werden – nicht auf der Grundlage unseres eigenen Bemühens, sondern indem wir annehmen, was er für uns getan hat. Erst dadurch kann sich unser Leben nachhaltig positiv verändern, können wir Gott wirklich lieben und ihm gehorchen.

Christen sind also vor allem einmal reich beschenkte Menschen. Darum haben sie keinen Grund zum Stolz. Und auch keinen Grund zur Intoleranz gegenüber anderen, denn sie wissen, dass sie ihre Stellung als Kinder Gottes der Initiative Gottes verdanken, seiner unverdienten Gnade.

Darum können sie aber auch nicht anders als herzlich und leidenschaftlich einzuladen zum Glauben an den Gott, der in Jesus Christus der Schenkende, der Gebende ist.


Glaube – kein Sprung ins Irrationale

Für viele Menschen, die nach dem Sinn des Lebens suchen, zerfällt die Wirklichkeit in zwei streng getrennte Bereiche:

Einerseits die Welt des wissenschaftlich Erforschbaren, und des zweckdienlichen Handelns. Hier gelten die Gesetze des vernünftigen, logischen Denkens.
Andererseits die Frage nach dem Lebenssinn, nach dem, was uns selbst ausmacht, uns wertvoll macht. Die Antwort auf diese Frage liegt für viele außerhalb des logischen Denkens. Es herrscht die Einstellung vor: „irgendwas muss der Mensch halt glauben, an irgendwas sich festhalten, wenn er nicht verzweifeln will.“ „Glauben heißt: nicht wissen“, Glaube wird gesehen als ein Sprung ins Irrationale.

Tatsächlich ist die menschliche Vernunft zu begrenzt, um die Frage nach dem Sinn unseres Daseins beantworten zu können. Trotzdem ist es keine gute Idee, die Vernunft bei diesem Fragen über Bord zu werfen. Und zwar deshalb, weil Gott sich uns in einer rational fassbaren Weise gezeigt hat. Er, den unser Verstand nicht erreicht, ist in diese Welt gekommen, in Jesus Christus. In ihm wird der Unsichtbare sichtbar, erkennbar, deshalb werden rationale Aussagen über ihn möglich. Und somit ist die Spaltung des Lebens in zwei getrennte Bereiche überwunden.

Zwar kann man Gott nicht unbedingt rational beweisen. Seine Nichtexistenz kann man aber noch viel weniger beweisen, und die Frage ist schon mal, wer hier die Beweislast trägt?

Es gibt aber zum Beispiel bei der Frage, ob die Auferstehung Jesu eine historische Tatsache ist, eine hochgradige Indizienlage. Die vorliegenden Quellen sprechen hier eine sehr deutliche Sprache. Die logische Folgerung ist dann aber unausweichlich: wenn er auferstanden ist, dann ist er Gott, und dann ist auch alles andere wahr, was wir im Neuen Testament über ihn lesen.
Überhaupt enthält die Bibel viele Aussagen über historische Ereignisse, diese wurden oft voreilig angezweifelt, jedoch zeigte sich mit dem Fortschritt der historischen, nicht zuletzt archäologischen Forschung immer wieder, dass diese Aussagen plausibel sind.

In der Naturwissenschaft (leider nicht in den einfachen Denkmustern vieler Menschen) ist das mechanistische Weltbild längst out. Auch die beobachtbare Wirklichkeit gehorcht, wenn man etwa in die Quantenphysik hineinschaut, keinen einfachen Gesetzen von Ursache und Wirkung. Viele Physiker sahen und sehen sich daher ganz deutlich mit der Frage nach Gott konfrontiert. Hier einige Zitate:

  • Je mehr wir von der Natur entdecken, desto größer wird Gott (A. Einstein)
  • Wissen und Glaube sind keine Gegensätze, sondern bedingen und ergänzen einander (M. Planck).
  • Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch. Doch auf dem Boden des Bechers wartet Gott. (W. Heisenberg)
  • Das Universum ist offensichtlich eine abgekartete Sache (Fred Hoyle)

Faszinierend, geradezu Ehrfurcht gebietend ist beispielsweise die Feinabstimmung der Naturkonstanten. Wäre auch nur eine von ihnen nur minimal anders, wäre das Universum, geschweige das Leben, nicht denkbar.

Wir müssen uns klar machen, dass wissenschaftlicher Fortschritt nie einen rationalen Grund geliefert hat, nicht an Gott zu glauben. Er hat aber einen psychologischen Effekt: Er fasziniert und erweckt den Eindruck, dass Wissenschaft schließlich eben doch alles erklären werde, obwohl dieser Gedanke absurd ist.

Die Entstehung von Leben aus Nicht-Leben beispielsweise ist absolut unverstanden.

In der digitalen Welt ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass Information einen Sender braucht, eine Datenquelle – sie entsteht nicht aus dem Nichts! Das gilt auch für die hochkomplexe Information, die in den Genen von Lebewesen gespeichert ist. Um so unabweisbarer ist die naturwissenschaftlich nicht zu beantwortende Frage, wo diese Information denn herkommt.

Der das Universum schuf, ist nicht für uns erreichbar. Aber er erreicht uns. Er kommt zu uns in Jesus Christus. Einstein schrieb einmal: „Es gibt nur eine Stelle, an der wir kein Dunkel sehen – das ist die Person Jesus Christus. In ihm hat Gott sich am deutlichsten vor uns hingestellt“.

Jesus ist die Botschaft von Gottes offener Tür. In ihm ist Gott nur ein Gebet weit entfernt.

Hoffnung wagen – haben wir Grund zur Hoffnung?

„Hoffnung wagen“ ist der deutsche Titel eines Buchs von Barack Obama „The Audacity of Hope“. Worauf können wir begründet hoffen?

„Der auf dem Thron Sitzende versprach: ‚Ich mache alles neu‘“ (Johannes-Apokalypse, Kapitel 21, Vers 5)
Der Optimist erklärt fröhlich, wir lebten in der besten aller möglichen Welten – und der Pessimist fürchtet, dass das stimmt.

Leiden Sie manchmal auch unter der Diskrepanz zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte:

  • In Ihrem eigenen Verhalten
  • Im Verhalten anderer Menschen, z.B. in Ihrer Umgebung, in der Politik…..?

Fragen Sie sich manchmal vielleicht, warum vernunftbegabte Menschen (Sie eingeschlossen) sich so manches Mal unvernünftig und destruktiv verhalten?

Es scheint sich eine rote Linie durch die Menschheitsgeschichte zu ziehen:
Menschen bemühen sich redlich um das Gute, es entstehen beeindruckende Zivilisationen, aber immer wieder geht das Ganze schief. Es kommen gerade die ichbezogenen und grausamen Menschen an die Macht, und alles sinkt in Gewalt, Elend und Verfall zurück. Und das gilt auch für den Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen: wie oft sehen wir hoffnungsvolle Anfänge, dann aber bitteres Scheitern?

Wir alle tragen in uns eine Vorstellung dessen, was gut ist, und wie wir eigentlich leben sollten, und merken doch: weder ich selbst, noch andere, werden diesem Maßstab gerecht.

Der britische Schriftsteller C.S. Lewis sah im ungerechten Zustand der Welt zunächst ein schlagendes Argument gegen einen guten und allmächtigen Gott: Wenn er wirklich sowohl gut als auch allmächtig ist, kann er das Böse doch wohl nicht zulassen?
Doch dann fragte er sich: „Woher hatte ich meine Vorstellung von gerecht und ungerecht? Wenn die ganze Welt tatsächlich ohne Sinn und Verstand wäre, wäre uns dieses gar nicht bewusst. Gäbe es kein Licht und keine Augen, die es sehen könnten, würden wir niemals wissen, dass es dunkel ist. Dunkel wäre dann ein sinnloses Wort.“ Er musste sich eingestehen:
Dass uns ein moralisches Gesetz bewusst ist, lässt sich nicht materialistisch begründen.
Das sollte uns alarmieren: Es gibt eine Macht, die uns diese Vorstellung eingepflanzt hat, die uns zum Guten anhalten will, aber wir gehorchen ihr nicht – also muss diese Macht uns doch hassen??

Wir können uns diese Frage nicht selbst beantworten, weil keine philosophischen oder theologischen Bemühungen des Menschen Gott wirklich erreichen. Wenn, dann müsste er sich selbst erklären. Genau das ist der Anspruch der Bibel, dass in ihr Gott selbst zu Wort kommt. Und gleichzeitig der Anspruch von Jesus, als Mensch gewordener Gott uns Gott zu zeigen. Die Art, wie Jesus auftrat, war ja unerhört: „Er vergab Sünden, d.h. er tat so, als ob alles Unrecht, das je geschehen war, ihm geschehen wäre. Er sprach Menschen die Vergebung zu, ohne erst mal all die zu fragen, die Unrecht erlitten hatten. Das ist nur dann verständlich, wenn er wirklich der Gott ist, dessen Gesetze gebrochen wurden. Deshalb ist es unsinnig, von Jesus zu sagen, er wäre nur ein großer Morallehrer gewesen. Wir müssen uns entscheiden: Entweder er war Gott, oder er war ein Idiot oder Schlimmeres. Seine Feinde hatten das sehr gut verstanden. Man kann ihn als Geisteskranken oder als Dämon ansehen. Oder man kann ihm zu Füßen fallen und ihn Herr und Gott nennen. Aber man kann ihn nicht mit gönnerhafter Herablassung als großen Lehrer der Menschheit bezeichnen. Das war nie seine Absicht, und diese Möglichkeit hat er uns nie gelassen.“ (C.S. Lewis).

In der Bibel begegnet uns einerseits der Gott, der uns geschaffen hat. Auf der anderen Seite ein schonungslos realistisches Spiegelbild des Menschen, der sich nur um sich dreht (egal ob religiös oder Atheist) und immer wieder Unheil anrichtet, der entzweit ist mit Gott, mit seinen Mitmenschen, mit sich selbst. Daher musste etwas geschehen, damit Menschen mit Gott ins Reine kommen können. Im Zentrum des Neuen Testaments steht die Lehre von Jesu stellvertretendem Leiden und Sterben für alle Menschen, die Frieden mit Gott haben wollen. Dies empfinden viele als anstößig und ungerecht. Alle Bücher des Neuen Testaments bestehen aber nachdrücklich darauf, dass es für uns Menschen keine andere Chance gibt. Und immer wieder haben Menschen die Erfahrung gemacht, dass sie gerade im Glauben an Jesus Friede mit Gott und echte Freude erleben. Und anders leben können als zuvor, weil die Diskrepanz zwischen dem, wie wir sein sollten, und wie wir tatsächlich sind, nun wirklich überwunden werden kann.

Die Frage: „Wie kann ein Anderer für mich einstehen?“ theoretisch zu beantworten ist nicht leicht, aber man kann sich darauf einlassen und dann erstaunliche Erfahrungen machen. Hier vielleicht doch der Versuch einer Antwort, wieder von C.S. Lewis: Gott möchte uns zu etwas verhelfen, was wir nicht wollen und von uns aus nicht können, nämlich umkehren, um Vergebung bitten, kapitulieren. Gott selbst muss genau dieses nicht tun, es ist seinem Wesen fremd – aber indem er in Jesus Mensch wird, kann er es für uns tun, und wir können nun, in der Sprache des Neuen Testaments, „in ihm“ sein, und an dem teilhaben, was Er tat.
Die Bibel verharmlost nicht, dass es eine Macht gibt, die uns Menschen zerstören will, unser individuelles Leben wie die Gesellschaft insgesamt. Sinn des Kommens Jesu war, diese Macht zu überwinden. Als Menschen stehen wir ungefragt in dieser Spannung zwischen Gott und Satan, gefragt sind wir aber, ob wir die Kinder des einen oder die Sklaven des anderen sein wollen.


Dienen ist uncool, oder: Sind wir unheilbar egoistisch?

Wir beobachten heute überall den Zerfall der Gesellschaft. Was sind die Ursachen?
In einer gesunden Gesellschaft gibt es viele Menschen die anderen dienen. In einer rein diesseitsorientierten, materialistischen Gesellschaft mangelt es aber genau daran.

Wenn jeder mehr aus dem Topf herausnehmen will als er bereit ist hineinzugeben, ist der Topf ganz schnell leer.
Viele leben nach dem Motto: nur ja nicht zu kurz kommen, nur ja alles mitnehmen, was man bekommen kann, man lebt ja nur einmal, und darf sich keine Freude und keinen Luxus entgehen lassen. Dadurch wird aber ganz schnell jede Arbeit, jeder Dienst, der einem abverlangt wird, zum Stress, zur Überforderung. Und bestimmte Dinge, die Opfer verlangen, werden von vornherein vermieden.

Das hat gravierende Auswirkungen unter anderem auf die junge Generation. Zum einen ist sie nur noch in homöopathischer Dosis vorhanden, die Bereitschaft Kinder zu haben ist dramatisch niedrig, die Bevölkerungspyramide steht auf dem Kopf. Denn Kinder sind nun mal anstrengender als Haustiere, sie zu erziehen gilt als uncool, vermeintlich mindert es die Lebensqualität. Es kostet einen Preis, den viele nicht mehr bereit sind zu zahlen.

Zum Anderen leiden viele Kinder unter psychischen Auffälligkeiten. Nicht zuletzt deshalb, weil man sie sehr früh in Kinderkrippen gibt. Es ist oft untersucht worden und eigentlich unbestreitbar, dass Kinder in den ersten Lebensjahren ihre Mutter sehr stark brauchen und dass es ungeheuren Schaden anrichtet wenn sie die Nähe der Mutter entbehren müssen. Aber Geldverdienen und Karriere werden höher gewichtet als die gesunde Entwicklung der Kinder.

Auch im Berufsleben zeigt sich, dass Dienen uncool und nicht gefragt ist. So fehlt in manchen Berufen beispielsweise des Bauhandwerks dramatisch der Nachwuchs. Anstrengende und schmutzige Arbeit ist etwas, was niemand mehr machen will.
Ebenso will kaum noch jemand früh aufstehen um Brot zu backen…. Die Liste ließe sich natürlich fortsetzen.

Nur wer mehr im Blick hat als diese Welt und dieses vergängliche Leben, kann in dieser Welt nachhaltig leben! Wirkliche Christen orientieren sich an Jesus Christus, der von sich selbst sagte, dass er nicht gekommen sei um sich dienen zu lassen sondern um zu dienen und sein Leben herzugeben als Sühnopfer für alle die an ihn glauben und sich durch ihn mit Gott versöhnen lassen. Das stellt die üblichen Wertmaßstäbe auf den Kopf und inspirierte viele dazu, ihr Leben in andere zu investieren statt in das eigene Wohlergehen. Und nur da wo das geschieht wird eine Gesellschaft wieder gesund. Wer sich in die Nachfolge Jesu rufen lässt, merkt schnell wie Recht Jesus hat: er gewinnt sein Leben, das heißt es wird sinnvoll und erfüllt, gerade indem er es im Dienst an andere „verschwendet“ statt um egoistische Wünsche zu kreisen.

Anerkannt oder abgewiesen?

Ein Freund, der religiös, aber kein Christ war, sagte mir einmal: „Weißt Du, ich bete ja auch. Aber ich glaube, meine Gebete werden nicht anerkannt“.
Anerkannt. Er war Asylbewerber, und dieses Wort hatte sich ihm tief eingeprägt, durch sein Asylverfahren.
Asylbewerber möchten nur eines: Anerkannt werden – um ein Bleiberecht zu haben in dem Land, in das sie gekommen sind. Es ist eine bange Frage für sie, wenn sie die Asylanhörung hinter sich gebracht haben: wird man mich anerkennen?
Ein Asylbewerber sagt, dass er in seinem Herkunftsland nicht mehr leben könne, aus unterschiedlichen Gründen.
Wir alle werden eines Tages nicht mehr auf dieser Erde leben können, weil wir sterben werden. Was wird dann mit uns geschehen? Vor dem lebendigen und heiligen Gott sind alle Menschen Asylbewerber.
Dass wir uns hier eine Zeitlang heimisch fühlen können, darf uns nicht darüber hinwegtäuschen: Wir sind Heimatlose, und die alles entscheidende Frage ist, werden wir in alle Ewigkeit heimatlos bleiben, oder gibt es eine Heimat, in der wir anerkannt, in der wir legale Bewohner mit Bürgerrecht sein werden?
Die Bibel zeigt sehr deutlich, dass es beides geben wird. Und was den Unterschied macht, ist nicht unser Wohlverhalten, unsere Leistung, sondern Vitamin B. Es ist die Frage, ob wir zu Gott eine echte Beziehung haben – ob er uns kennt, oder nicht.
Es gibt Menschen, die zu ihrem Schrecken einmal hören werden: Ich habe euch nie gekannt. Ihr gehört nicht zu meinen Leuten, verschwindet, ihr habt hier nichts zu suchen!
So schwer es uns fällt, uns das vorzustellen: Es ist möglich, fern zu sein von dem, der überall ist – und der, der alles kennt und weiß, könnte uns nicht kennen.

Wir sind, so zeigt uns das die Bibel, Gott entfremdet. Fern von ihm. Und fühlen uns dabei zunächst mal ganz wohl, weil wir gar nicht wollen, dass Gott in unser Leben hineinredet. Aber wenn wir von ihm anerkannt werden wollen, ist die Voraussetzung, dass er uns kennt. Und damit sind wir in einem schrecklichen Dilemma: Wir wollten ihn gar nicht kennen, vor allem nicht wissen, ob er Maßstäbe hat für unser Leben. Warum also sollte er uns kennen, und anerkennen?
Die gute Nachricht ist, Gott möchte uns kennen. Er liebt uns, und es macht ihm definitiv keine Freude, Menschen abweisen zu müssen. Und er hat einen unermesslichen Preis dafür bezahlt, dass er uns doch anerkennen kann. Er ist in Jesus Christus selbst Mensch geworden und hat die Strafe für unsere Rebellion gegen ihn auf sich genommen, hat sie selbst an unserer Stelle getragen. Ausschließlich auf dieser Grundlage können wir uns Gott bekannt machen und mit ihm versöhnt sein.
Abgelehnte Asylbewerber klagen oft gegen die Entscheidung und hoffen auf ihren Rechtsanwalt.
Der exklusiv einzige Anwalt, der unsere Anerkennung bei Gott bewirken kann, ist Jesus. Wer sich ihm anvertraut, wer durch Jesus mit Gott versöhnt ist, für den gilt die biblische Zusage: „Ihr habt nun freien Zugang zu Gott, dem Vater. Ihr seid nicht mehr Fremde, nicht mehr nur befristet geduldete Ausländer, sondern habt nun Bürgerrecht und gehört zur Familie Gottes dazu“.

Noch mal ganz deutlich, es gibt hier ein klares Entweder-Oder:
Wir können aus der Gegenwart des allgegenwärtigen Gottes verbannt sein, endgültig und unwiderruflich draußen gelassen werden – abgewiesen, entfremdet und völlig unbeachtet. Oder wir können hereingerufen, willkommen geheißen, angenommen und anerkannt werden.

Wir haben die Wahl.


Die erste allgemeine Verunsicherung, oder: schlimmer geht immer

Dass es in Europa wieder zu einem so schrecklichen Krieg kommen würde, wie wir ihn seit 2022 erleben, damit hatten wohl nur die Wenigsten gerechnet. Und wohl auch nicht mit der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten.

Dabei dürfen wir andere Kriege und Bürgerkriege in anderen Teilen der Welt nicht vergessen. In all diesen Fällen werden nicht nur Menschen getötet oder sind für den Rest ihres Lebens behindert, es gibt nicht nur viel Zerstörung und sehr negative Folgen für die Umwelt, sondern es werden auch sehr viele Menschen traumatisiert. Und viele wachsen ohne ihren Vater auf, weil er im Krieg fiel. Oder leiden darunter, dass er traumatisiert zurückkommt.

Dazu kommt, dass die derzeitigen Kriege und Konflikte noch weiter eskalieren können.

Aber neben den Kriegen gibt es noch viel mehr, was zeigt, dass die Jahre des sorglosen Wohlstands vorbei sind. Dürrekatastrophen wie umgekehrt ein Zuviel an Regen schädigen die Ernten in immer größeren Teilen der Erde. Orkane, Überschwemmungen und Überflutungen werden häufiger und erreichen ein vorher unbekanntes Ausmaß.

Die Verstädterung erhöht das Risiko vieler Todesfälle bei Katastrophen wie z.B. Erdbeben, aber gerade auch Epidemien, und es gibt neben den COVID-19-Viren noch einige Krankheitserreger mehr mit hohem Gefahrenpotential. Die Finanzen, um Menschen zu helfen, sind immer weniger vorhanden, denn fast alle Länder sind heute schon schwindelerregend hoch verschuldet.

Die heute anscheinend noch beherrschbaren Probleme unserer Gesellschaft, wie Fachkräftemangel, Deindustrialisierung, Pflegenotstand, und eine erodierende medizinische Versorgung werden aufgrund der demographischen Entwicklung sehr bald unvermeidlich zum Zusammenbruch unserer derzeitigen Lebensweise führen.

Es ist daher keine Angstmacherei, kein Bangemachen, das nicht gilt, wenn man feststellt: schlimmer geht immer. Vielmehr ist es nötig, realistisch zu werden anstatt die Augen zu schließen, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass es nicht so schlimm kommt, wie es jetzt schon ist.

Wir müssen lernen, dass wir nicht alles unter Kontrolle haben. Auch COVID-19 zeigte: Wenn selbst beste Medizintechnik, der koordinierte Einsatz von beeindruckend viel wissenschaftlicher Kapazität, enorme finanzielle Mittel und drastische Einschränkungen der persönlichen Freiheit das Sterben vieler Menschen und gravierende Auswirkungen auf noch viel mehr andere nicht verhindern konnten, wird es Zeit, sich vom Machbarkeitswahn zu verabschieden. Der von Gott gelöste Mensch muss aufhören, sich mit Gott zu verwechseln.

Die Probleme dieser Welt sind Symptome einer tiefer liegenden Krankheit, nämlich der Abwendung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Die stolze Unabhängigkeit des Menschen von Gott wird in der Bibel Sünde genannt. Aber der Gott, der sich uns in diesem Buch erklärt, zeigt, wie Umkehr möglich ist. Und ihm ist an nichts mehr gelegen als daran, dass wir diese Möglichkeit wahrnehmen. Denn: schlimmer geht immer, die Hölle, die ewige Trennung von Gott, ist das Einzige, was den Superlativ „am schlimmsten“ verdient. Aber die gute Nachricht, das Evangelium ist: Gott hat alles dafür getan, dass wir mit ihm versöhnt sein können, hat seinen Sohn dafür geopfert. Das Kreuz Jesu trägt den Katastrophen dieser Welt Rechnung. Es zeigt: Gott ist nicht fern vom ausweglosen Elend dieser Welt, sondern kommt mitten rein, als der Retter. Indem Jesus stellvertretend für unsere Rebellion gegen Gott stirbt, ermöglicht er Frieden zwischen Mensch und Gott. Nur so wird die Krankheit geheilt. Dadurch ermöglicht Jesus neue, ungeahnte Perspektiven. Und: er ist nur ein Gebet weit entfernt.


Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf der Kippe??

Viele sind heute alarmiert, weil der Rechtspopulismus offenbar die Demokratie bedroht. Die Aussicht auf eine rücksichtslose Herrschaft von Autokraten und Oligarchen, die abweichende Meinungen pauschal als gefährlich diffamieren und verbieten wollen, macht Angst. Nicht zuletzt sind Angriffe auf die unabhängige Justiz, also auf die Gewaltenteilung als Grundlage der Rechtsstaatlichkeit, sehr gefährlich.

Nun ist es aber sehr wichtig zu verstehen, wie es dazu kam.

Der Staatsrechtler und Rechtsphilosoph Böckenförde sagte einmal etwas sehr Wichtiges, was dann als „Böckenförde-Diktum“ bekannt wurde, hier ein gekürztes Zitat: „Der freiheitliche, säkularisierte Rechtsstaat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht schaffen kann… als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des Einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft reguliert. Andererseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwangs und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben.“

Diese Voraussetzungen, die der Staat nicht selbst schaffen kann, sind nicht mehr gegeben. Die moralische Substanz der Einzelnen und die Homogenität der Gesellschaft wurden zuerst von linken Kräften bewusst zerstört. Und zwar dadurch, dass man bestimmte tatsächliche oder vermeintliche Rechte stark betonte, auf Kosten der elementaren Menschenrechte.

So forderte man beispielsweise ein Recht auf Abtreibung und zerstörte damit das Recht auf Leben, denn dieses wird den Ungeborenen abgesprochen.
Oder das Recht auf Ehe für Homosexuelle, damit zerstörte man die elementarste Grundlage jeder Gesellschaft, nämlich die Familie, die auch nach Überzeugung der Väter und Mütter des Grundgesetzes nur aus Vater, Mutter und Kindern bestehen kann. Das elementare Menschenrecht auf Meinungsfreiheit wurde dabei ebenfalls faktisch abgeschafft: wer Abtreibung als Mord und Homosexualität als abnormal bezeichnet, oder sagt, dass es nur zwei Geschlechter und dass es zwischen diesen grundlegende Unterschiede gibt, wird als Rechtsextremist gebrandmarkt und u.U. juristisch bekämpft. Damit spaltet und zerstört man natürlich die Gesellschaft, denn man bekämpft elementare Überzeugungen, die in fast allen Kulturen während fast der gesamten Menschheitsgeschichte ein unantastbarer Konsens waren. Und verhindert, dass sich Migranten integrieren können. Denn dass z.B. auch Muslime über diese linksextremistische Kulturrevolution entsetzt und empört sind, versteht sich von selbst.

Auch die Zerstörung der deutschen Sprache durch die Forderung nach einer „geschlechtergerechten“ Sprache stößt die Mehrheit der Bevölkerung vor den Kopf.

Wenn Rechtspopulisten Fakten verdrehen und mit Falschbehauptungen manipulieren, dann kopieren sie damit nur das Verhalten des linken „Mainstream“, der den Menschen eine wirklichkeitsfremde Ideologie aufzwingen möchte. Und diese Ideologie hat viele verheerende Auswirkungen. Wenn man z.B. jungen Menschen suggeriert sie könnten psychische Probleme durch eine Geschlechtsumwandlung lösen, was de fakto nie zutrifft – tatsächlich schafft man dadurch nur zusätzliche Probleme.

Die Voraussetzung des freiheitlichen, säkularen Rechtsstaats, die dieser nicht selbst schaffen kann, besteht darin, dass die Gesellschaft die Grundordnungen des menschlichen Lebens, nämlich Ehe und Familie, als solche respektiert. Ohne den Glauben an den Gott, der diese Ordnungen eingesetzt hat, und ohne seine lebensverändernde Kraft, durch die das Leben in diesen Ordnungen überzeugend gelingt, bricht der Rechtsstaat zusammen. Die Alternative lautet also nicht: „politisch rechts oder links“ – das eine ist so katastrophal wie das andere! – sondern: Leben unter der guten Herrschaft des Gottes, der sich und seinen Willen in der Bibel offenbart, oder Leben in einem Unrechtsstaat, in dem die menschliche Willkür regiert.


Nachhaltigkeit

oder: Greta und die Gretchenfrage

Die Veränderung des Klimas wird immer spürbarer, bei uns nicht zuletzt durch mehrere Jahre mit dramatische Trockenheit.

Vielen ist klar geworden, dass unser Verhalten nicht nachhaltig ist. Aber wie kann man das wirklich ändern?

Leider stellt Greta nicht die Gretchenfrage, das heißt, die Frage nach Gott spielt in all den Diskussionen keine Rolle.
Das ist sehr schade, denn wenn man fragt, warum wir in dieser Lage sind, liegt ein wichtiger Aspekt eigentlich auf der Hand:
Die meisten Menschen leben rein diesseitsorientiert nach dem Motto: nur ja nichts verpassen, man lebt nur einmal, also muss man alles mitnehmen, alles haben, was man kriegen kann. Wenn Menschen keine Gewissheit haben, dass sie ewig leben, dass das Beste erst noch kommt, finden Appelle zum Konsumverzicht kaum Gehör.

Ohne Gottesbezug gibt es auch keine Grundlage für eine Ethik, denn dann ist nichts verbindlich. Dann ist schwer vermittelbar, warum individuelle Freiheiten gerade hier eingeschränkt werden sollten.

Das Dilemma der menschlichen Gesellschaft ist, dass einerseits zügellose Freiheit zu gravierenden Problemen führt, andererseits die Herrschaft einer Elite oder eines einzelnen Diktators uns Menschen unsere Freiheit und Würde raubt.
Demokratie, Menschenrechte und wirtschaftlicher Wohlstand entstanden in den durch die Reformation geprägten Ländern, ihre Grundlage ist die Bibel. Wo der Mensch sich als Geschöpf eines persönlichen Gottes versteht, hat er Freiheit und Würde, gleichzeitig aber auch Grenzen seiner Freiheit, aufgrund der Rechte des ebenso wertvollen Mitmenschen. Außerdem ist dann klar, dass man die gute Schöpfung Gottes nicht rücksichtslos zerstört. Seit man diese Grundlage nicht mehr beachtet, gibt es eine Vielzahl negativer Entwicklungen, hier nur eine kleine Auswahl:

  • Wer viel Geld für fragwürdigen Luxus wie überteuerte Autos, Smartphones, Urlaub etc braucht, ist nicht bereit, für Nahrungsmittel einen angemessenen Preis zu zahlen. Industrielle Landwirtschaft und entsprechende ökologische Probleme sind dann aber unvermeidbar.
  • Ein großes ökologisches Problem ist der Flächenverbrauch. Obwohl die Zahl der Menschen in Deutschland konstant bleibt, und in den letzten Jahrzehnten in gigantischem Umfang (und mit schrecklichen ökologischen Folgen!!) Neubaugebiete erschlossen wurden, haben wir Wohnungsnot. Dies nicht zuletzt wegen der im Vergleich zu früher sehr stark gestiegenen Anzahl der Single-Haushalte, durch den schwindenden familiären Zusammenhalt, den extremen Individualismus. Eine Gesellschaft, die die Bibel nicht kennt, kann Familie nicht mehr sinnvoll gestalten.
  • Immer mehr Menschen sind psychisch krank, haben Suchtprobleme etc, und das hat meist mit Beziehungsproblemen, mit gescheiterten Beziehungen zu tun.
    Christen glauben an den drei-einen Gott, das heißt, an den Gott, der ein Beziehungswesen und ein Gott der Beziehungen ist. Er hat uns Menschen nach seinen Bild, und damit auch als Beziehungswesen geschaffen. Die fehlende bzw. zerbrochene Beziehung zu ihm ist eine denkbar schlechte Grundlage für gesunde menschliche Beziehungen.
  • Der wirtschaftliche Erfolg der westlichen Länder war früher gewährleistet durch Vertrauen. Dieses Vertrauen war begründet durch die Gottesbeziehung vieler Menschen, die einen wirksamen Schutz vor Korruption mit sich brachte. Das ist nun leider nicht mehr gegeben, und so kam es unter Anderem zur Weltfinanzkrise, deren Folgen bis heute nicht überwunden sind und nur durch fragwürdige, nicht nachhaltige Aktionen von Notenbanken und eine gigantische Staatsverschuldung der meisten Länder notdürftig zugekleistert werden.
  • Der politische Diskurs hat eine extreme Schärfe erreicht, Respekt vor der Würde des Menschen (auch des Andersdenkenden!) geht verloren, das ist eine große Gefahr für Demokratie und Menschenrechte. Die Bibel begründet die Würde des Menschen mit seiner Gottesebenbildlichkeit und damit, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch wurde, dass er für uns starb, um uns mit ihm zu versöhnen. Ohne diese Grundlage bleibt die Würde des Menschen leider nicht unantastbar.

Diese Liste ließe sich fortsetzen. Jedenfalls zeigt die Geschichte an vielen Beispielen, dass ein auf die Bibel als göttliches Wort bezogener Glaube Menschen und ganze Gesellschaften in einzigartiger Weise positiv geprägt hat. Leider hat man diesen Ast, auf dem man saß, inzwischen abgesägt. Aber Gott lädt ein zur Umkehr. Sind Sie dabei?


Umdenken – Umkehren

Wir brauchen schnellstens den Übergang zu einer neuen Lebensweise. Wir haben nur wenig Zeit zur Verfügung. Es muss eine geistige Umwälzung kommen. Wir brauchen eine geistige Revolution. Was passiert, wenn nichts passiert, ist nicht auszudenken. Die Menschheit ist in einer Krise wie nie zuvor. Die Probleme der Menschheit sind Probleme der Ethik und der Ästhetik. Wir brauchen neue Werte, und wir brauchen sie schnell. Es gibt keinen Vergleich zur heutigen Zeit in der Vergangenheit. Wir müssen schnell lernen und umdenken, um der Menschheit noch eine Zukunft zu geben.“

Das sagten Mitglieder des „Club of Rome“ Anfang der 1980er Jahre, mit Hinblick auf die sich schon damals abzeichnenden ökologischen Katastrophen. Trotz dieser klaren und zutreffenden Analyse hat ein Übergang zu einer nachhaltigeren Lebensweise nicht stattgefunden. Die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen ging und geht hemmungslos weiter. Der Lebensstil derer, die sich das leisten können, wurde seither nur noch rücksichtsloser. Die Autos beispielsweise wurden noch viel PS-stärker, schwerer, größer…
Und nach dem Fall der Mauer wurde die Welt nicht wie erhofft friedlicher, die kriegerischen Auseinandersetzungen nahmen im Gegenteil drastisch zu. Viele Staaten sind inzwischen gescheitert und können ihren Bewohnern keine Sicherheit mehr bieten.

Die Geschichte zeigt, dass eine nachhaltige positive Veränderung immer nur dann möglich war, wenn sich Menschen an der Botschaft der Bibel orientierten. Nur solche Menschen, die eine neue Identität finden als Kinder Gottes, und eine Perspektive über das Ende des irdischen Lebens hinaus bekommen, können „nachhaltig“ leben. Auch wenn es paradox zu sein scheint: Wer nur diese Erde im Auge hat, ist meist unfähig, sie zu bewahren. Nur der, der mehr und Größeres hat als das Diesseits, kann eine neue Ethik leben.

Einsicht allein führt offensichtlich nicht zu einer echten Verhaltensänderung. Der optimistische Glaube, der Mensch sei hinreichend gut und vernünftig, um friedlich, fair und nachhaltig leben zu können, ist also irreführend. Und auch staatliche Bevormundung und Kontrolle helfen nicht. Denn dabei stellt sich dringend die Frage: wer kontrolliert die Kontrolleure? Korruption und Machtmissbrauch scheinen unbesiegbar zu sein.

Was es braucht, ist eine echte Umkehr. Ein Umdenken, das mehr in den Blick nimmt als dieses vergängliche Leben.
Genau dazu lädt uns Gott ein. Ihm, der alles geschaffen hat, ist es nicht egal, ob wir seine gute Schöpfung und auch uns selbst zerstören. Und er hat alles dafür getan, dass Umkehr möglich ist. Der Rückweg zu Gott steht uns Menschen offen. Gott ist in seinem Sohn Jesus Christus Mensch geworden. Über seine absolute Einzigartigkeit ließe sich viel sagen, das Wichtigste ist aber: er hat die Strafe für unsere selbstherrliche Abwendung von unserem Schöpfer, für die wir die zeitliche und ewige Verdammung verdienen, stellvertretend auf sich genommen. Darin zeigt sich die Liebe Gottes zu den gegen ihn rebellierenden Menschen. Wer das annimmt – für sich in Anspruch nimmt – ist mit Gott versöhnt und ist sein Kind. Viele Menschen haben das getan und können bestätigen, dass ihnen dadurch das Leben in einer völlig neuen Dimension erschlossen wurde. Dass die Leere in ihrem Herzen nun wirklich gefüllt ist, man nicht mehr versuchen muss, sie ohne Rücksicht auf Mitmenschen und Umwelt mit materiellen Dingen zu füllen, und nicht mehr in Süchte gerät. Gleichzeitig können sie versöhnt in dauerhaften Beziehungen leben, weil der Friede mit Gott auch ihre menschlichen Beziehungen erneuert.

Der Aufruf Gottes zur Umkehr war immer wichtig und dringlich. Doch heute, in dieser Zeit sich zuspitzender Kriege, Krisen und Katastrophen, ist er es mehr denn je. Verweigerte Umkehr wird so enden wie es Deutschland gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erging: Kampf bis zum Untergang bringt den Untergang. Denn gegen Gott zu kämpfen ist selbstmörderisch.

Wir finden diesen Aufruf sehr häufig und unüberhörbar in der Bibel. Die schönste Umkehr-Geschichte steht im Lukas-Evangelium, Kapitel 15. Da geht es um einen jungen Mann, der die vermeintliche Bevormundung durch seinen Vater abschütteln will, sich von ihm trennt und sein Erbe vergeudet. Reichlich abgebrannt und sehr demütig kommt er zurück, und wird zu seiner Überraschung mit großer Freude empfangen. Der Vater gibt ein rauschendes Fest. Das ist ein Bild dafür, wie wir die Umkehr zu Gott erleben können. Eingeladen sind wir alle.


Frohe Weihnachten??

Man wünscht sich „Frohe Weihnachten!“.

Aber gibt es Grund zur Freude, wenn man Probleme hat? Große Probleme? Wenn die ganze Welt aus den Fugen zu geraten scheint, wenn es völlig unsicher ist, wie das Leben weitergeht?
Wenn man selbst, oder wenn Menschen die man liebt in großer Gefahr sind? Nichts zu sehen ist von „Frieden auf Erden“???

Eigentlich geht es zu Weihnachten darum zu feiern, dass Jesus geboren wurde. Und damals vor über 2000 Jahren, als er geboren wurde, war das nicht perfekt, nicht friedlich, nicht ungefährlich. Es gab zwar noch keine hygienisch perfekten Kreißsäle, aber schon damals wusste man, dass es keine gute Idee ist ein Kind in einem Viehstall zur Welt zu bringen.
Natürlich wollte Maria das nicht, aber es gab keine andere Option. Kurz nachdem die Mutter und das Kind dies überlebt hatten, wurde es wieder gefährlich.
Der damalige König war eine Kombination aus Hitler, Putin und Iwan dem Schrecklichen.
Als er hörte, ein neuer König sei geboren, sah er seine Herrschaft gefährdet.
Um absolut sicher zu sein, dass er diesen Rivalen ganz bestimmt tötete, ließ er alle kleinen Jungs ermorden, die in der Kleinstadt in den letzten zwei Jahren geboren wurden.
Aber Josef und Maria waren mit Jesus bereits geflüchtet, nach Ägypten. So machte das kleine Kind schon bald nach seiner Geburt die Erfahrung der Flucht und der unsicheren Zukunft.

Manche in der Bibel berichteten Details über das Leben Jesu, auch schon in seiner ersten Lebensphase, wurden nachweislich schon lange vorher von Propheten vorhergesagt.

Was mich zu Weihnachten froh macht, ist: wir feiern, dass Gott Mensch wurde.
Schon immer wollten Menschen Gott spielen: Hitler, Stalin, Mao, Putin, ……
Das Ergebnis war jedes Mal eine schreckliche Katastrophe.
Und in der Geschichte aller Religionen, auch der christlichen Kirchen, gibt es schreckliche Beispiele für Machtmissbrauch im Namen Gottes.

Ludwig Feuerbach, ein atheistischer deutscher Philosoph, sagte, Gott sei nur eine Projektion menschlicher Vorstellungen und Machtphantasien.
Und natürlich gibt es viele Beispiele, die ihm anscheinend Recht geben.
Aber in der Bibel begegnet uns ein Gott, der völlig anders ist.
Unglaublich anders – garantiert nicht das Ergebnis menschlicher Vorstellungen und Fantasien. Menschen wollen Gott sein, Gott wird Mensch!
Niemand denkt sich einen Gott aus, der in einem Viehstall geboren wird.
Oder der gefoltert und gekreuzigt wird.
Aber genau das berichtet die Bibel, und es ist aus zwei Gründen wichtig:
1) es zeigt: Gott ist nicht fern, sondern kommt mitten hinein in alle Not der Welt. Dass der unsterbliche Gott stirbt ist für unser Denken unfassbar.
Kein Mensch kann sich das ausgedacht haben, nicht mal im schlimmsten Drogenrausch.
2) das musste passieren, weil wir Menschen selbst die Herrscher sein wollen, und Gott nicht akzeptieren. Leider sind es nicht nur wenige besonders schlimme Bösewichte, die selbst Gott sein wollen, sondern, wenn wir ehrlich sind, wir alle.
Also müsste Gott uns dafür bestrafen, aber stattdessen trägt er die Strafe selbst, in seinem Sohn.
Auch das kann kein Mensch sich ausgedacht haben. Genau deswegen muss es von Gott sein.

Es gibt bemerkenswert zuverlässige Berichte darüber, dass dieser Jesus von den Toten auferstanden ist. Wenn das wahr ist, und die Indizien die dafür sprechen sind sehr überzeugend, dann muss er Gott sein, und dann stimmt auch alles, was wir sonst in der Bibel lesen. Und dann gibt es auch Grund zur Hoffnung, dass das Böse nicht das letzte Wort hat.

Gottes Liebe wird siegen. Das ist meine Freude und Hoffnung.
Deshalb ist es für mich nicht nur eine dumme Floskel, wenn ich jemandem „Frohe Weihnachten“ wünsche.