Bücher von Vishal Mangalwadi

Vishal Mangalwadi zeigt sehr überzeugend auf, dass der Westen sich immer dann sehr positiv entwickelte, wenn man sich an der biblischen Offenbarung orientierte, während die Abwendung von dem Gott der Bibel immer wieder zum Niedergang und in die Katastrophe führte. Es lohnt sich unbedingt, die Bücher im Original zu lesen. Hier kurze Zusammenfassungen. Interessant ist auch seine Webseite https://revelationmovement.com/

Das Buch der Mitte

Die offene Wunde des Islam

Die Seele des Westens

 

Das Buch der Mitte
Fontis Verlag 2023

1: Der Westen ohne seine Seele

Warum kann Sprache Wahrheit vermitteln? – Weil der Mensch Ebenbild des drei-einigen Gottes ist, der sich mitteilt, der spricht.

Musik
Der nihilistische Buddhismus kannte keine Musik. Augustinus betonte aufgrund der Bibel die Wichtigkeit der Musik. Ab dem 11. Jhd kennt man polyphone Musik. Bildungsphilosophie Luthers: Musik befähigt Menschen, ein intuitives Gespür für eine geordnete und logische Welt zu erwerben.
Kepler: Musik ist ein Spiegelbild der göttlich verordneten mathematischen Harmonie des Universums.
Bachs musikalisches Genie verband sich mit einer hervorragenden mathematischen Begabung.

Gott schließt einen Bund mit dem Menschen – in säkularisierter Form führte dies zur Zeit der Aufklärung zum „Gesellschaftsvertrag“ und zur Verfassung mit Gewaltenteilung.

Nachdem man sich der Bibel entledigt hat, kann man zwar gute Roboter herstellen, kann aber nicht einmal definieren, was ein guter Mensch sein soll. Man wird gelehrt, wie man ins Weltall fliegen kann, nicht aber, wie man sein Familienleben gestaltet.

2: Dienst an den Armen

Mangalwadi beschreibt hier seine Erfahrungen mit einer völlig korrupten indischen Verwaltung

3: Auf der Suche

Menschen gehen davon aus, dass nur sie reden und schreiben können, ihr Schöpfer aber nicht – das ist unplausibel…
Gäbe es Augen, wenn es kein Licht gäbe? Erfordert die Existenz des Intellekts nicht eine bereits bestehende Existenz von Offenbarung und Kommunikation?

4: Das „Selbst“ – wer bin ich?

Fatalismus, wie er vom Hinduismus nahegelegt wird, führt zu Armut, Krankheit und Unterdrückung. Die Bibel aber sieht den Menschen als kreatives Wesen, weil er das Ebenbild des Schöpfers ist. Deshalb hat er die Freiheit, Umstände zu ändern. Der Hinduismus wehrt sich gegen Unterscheidungen, aber sie sind die Grundlage des Denkens und der Wissenschaft. Indiens nichtrationale, nonverbale Mystik produzierte Mantras und Magie. Wissenschaft und Technik konnten daraus nicht entstehen.

5: Mitmenschlichkeit

Der Gedanke der Menschenwürde entstammt den Aussagen der Bibel über die Gottesebenbildlichkeit des Menschen.

Die Griechen maßen der menschlichen Kreativität keine große Bedeutung bei, denn sie gingen aus von der Existenz einer idealen Welt der Ideen, von der unsere Welt nur ein kümmerliches Abbild sei. Der Mensch sei in diesem Abbild gefangen, wenn er sich viel zutraue, sei das Hybris.

Als Vertreter der Renaissance schrieb Pico della Morandola das Werk „Die Würde des Menschen“. In einem weiteren Werk „Heptaplus“ schrieb er einen Kommentar zu 1. Mose 1. Dies ist ein entscheidender Beleg dafür, dass das Menschenbild der Renaissance seinen Ursprung in 1. Mose 1:26 hat. Pico schrieb, der Mensch solle Gott ehren, indem er ihn in seinen Eigenschaften nachahme: seine Liebe, Vernunft, und Gerechtigkeit.

Ein weiterer wesentlicher Grund für die einzigartige Würde des Menschen war auch für diese Gelehrten der Renaissance die Menschwerdung Christi. Da der Islam die Inkarnation ablehnt, spielt die Würde des Menschen im Islam keine große Rolle.

Die kommunistische Ideologie hat großen Anteil an der postmodernen Demontage der Individualität des Menschen. Der Mensch wird als durch die Kultur determiniertes Kollektivwesen betrachtet.

6: Die Vernunft

Der Erfolg des Westens ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass er zur denkenden Gesellschaft wurde. Die Bibel fördert das Denken, weil sie aussagt, dass hinter dem Universum das vernünftige Wort (Logos) eines persönlichen Gottes steht. Die letzte Realität ist eben nicht, wie im Hinduismus, urzeitliches Schweigen, stumpfsinnige Klänge (genannt Mantras) oder ein unpersönliches Bewusstsein.

Der Buchdruck wurde in China und Korea schon lange vor Gutenberg erfunden. Aber dort veränderte er die Gesellschaft nicht. Ideal in den östlichen Religionen ist nämlich, den Kopf von allen rationalen Gedanken zu leeren. Meditation wird begrüßt als Mittel, dem Denken zu entfliehen.

Das Johannes-Evangelium sagt uns: Am Anfang war das Wort, der Logos. Wenn Gott die Wahrheit ist und in verständlichen Worten zu uns sprechen kann, ist der Verstand des Menschen wichtig und bedeutsam.
Die Zeit ist für indische Denker maya (Illusion), in der Bibel dagegen ist sie real, denn Gott handelt in der Zeit, in der Geschichte. Die Bibel hat kein zyklisches, sondern ein lineares Geschichtsverständnis – die Geschichte bewegt sich nach vorn. Das passt auch zu der physikalischen Tatsache, dass die Entropie nur zunehmen, nicht aber abnehmen kann. Damit ist die Einmaligkeit allen Geschehens gegeben.

Das Alte Testament (AT) enthält die Weisheitsliteratur (Hiob, Psalmen, Sprüche), in der zum Ausdruck kommt, dass Weisheit und Einsicht weit kostbarer sind als Diamanten. Und das Neue Testament (NT) weist auf Jesus, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind. Somit macht die Bibel deutlich: das denkende Streben nach Weisheit ist keine vergebliche Liebesmühe, sondern Gottes Wille für uns!

Bis ins 16. Jhd waren die Seemächte Spanien, Portugal und Frankreich führend in der Welt. Nach der Reformation wurden sie von den kleineren Staaten England und Holland überflügelt. Warum? Weil die Beschäftigung mit der Bibel, die in die Landessprache übersetzt wurde, zu einem intellektuellen Aufbruch in den protestantischen Ländern führte. Die Tatsache, dass Gott sein Wort gegeben hatte, sich selbst in seinem Wort offenbarte, motivierte viele dazu, lesen und schreiben zu lernen. Geistliche Erweckungen brachten eine Belebung des Intellekts mit sich. Die Menschen verstanden, dass Gott uns Menschen mit der Gabe der Vernunft beschenkt hat, damit wir die Wahrheit, und das heißt vor allem: ihn selbst erkennen, und ihn lieben können.

Leute wie Bhagwan propagierten im Westen die Postmoderne – den Abschied von der Vernunft, vom Denken.

7: Technik

Technik entwickelte sich dort, wo Vernunft geschätzt wurde, eben in den von der Bibel geprägten Ländern. Sie wurde und wird zwar missbraucht, aber dass sie überhaupt zum Wohl der großen Masse der Menschen gebraucht wird und nicht nur für wenige (wie die ägypt. Pyramiden), das konnte nur in Ländern geschehen, in denen den Menschen durch die Bibel vermittelt wurde, dass jeder Mensch Würde hat, und das es deshalb eine gute Sache ist, unnötige Schufterei zu vermeiden.
Gott schuf den Menschen nach dem Bild seines eigenen kreativen Wesens und befahl ihm, in seiner Herrschaft über diese Welt ebenfalls schöpferisch zu sein.
Die Tatsache, dass Jesus einen menschlichen Körper annahm und leiblich auferstand, führte zur Erkenntnis, dass die Materie zu einem geistlichen Zweck geschaffen wurde. Sie darf daher nicht verachtet werden.

Dass sich der Mensch die Erde untertan machen soll, bedeutet auch, sie ist nicht Hoheitsgebiet irgendwelcher Geister, sondern der Mensch darf furchtlos mit ihr umgehen.

Bestimmte Erfindungen im Zusammenhang mit Pferden geschahen in Europa, wo Pferde eine weniger lange Tradition hatten als in anderen Teilen der Welt. Das Hufeisen schützte die Füße der Pferde, das Geschirr ermöglichte, dass Pferde schwerere Wagen oder Pflüge ziehen konnten. Außerdem das Doppelgespann. Eine der ältesten Hinweise auf diese Techniken findet man in der Kathedrale von Bayeux – diese Erfindungen wurden in der Kirche dargestellt, weil sie biblischen Werten entsprachen. Wassermühlen, Zahnräder und Kurbeln wurden von den Mönchen des Mittelalters erstmals in größerem Maße verwendet.
Der Benediktinermönch Theophilus Presbyter schrieb ein Buch über technische Erfindungen wie etwa Schubkarren. Dieses Werk „De diversis artibus“ ist das erste Dokument der Technikgeschichte, wenn man vom biblischen Buch Hiob absieht. Er lehrte, der menschliche Erfindergeist sollte zur Ehre Gottes eingesetzt werden, und den Schwachen dienen. In Indien dagegen sah man keinen Grund, nicht die Menschen der niederen Kasten schuften zu lassen.

Orgeln wurden erfunden, um Musik zu machen zur Ehre Gottes. Auch die Uhr wurde hier erfunden als Hilfe für die Mönche, ihren Tagesablauf zu strukturieren. Dahinter stand, dass aus biblischer Sicht die Zeit zur Wirklichkeit des Lebens gehört. Die Bibel kennt viele Zeitbestimmungen (wann wurde Jesus geboren – wer hat damals wo geherrscht? Wann sollte das Volk Israel (VI) bestimmte Feste feiern? Wann waren die täglichen Opfer zu bringen?). In der Postmoderne folgt man leider dem Hinduismus, für den die Zeit eine Illusion ist. Die westliche Gesellschaft zerstört sich selbst, indem sie ihre Zeitorientierung verliert.

Der Hindu möchte der Arbeit entfliehen, die Bibel berichtet von einem Gott, der selbst 6 Tage arbeitete und einen Tag ruhte, und genau das möchte er auch vom Menschen.

Im Indien des 17. Jahrhunderts wurden der Taj Mahal und andere große Bauten errichtet. Gleichzeitig verhungerte die Bevölkerung, weil man nicht einsah, Bewässerungskanäle zu bauen, die auch beim Ausbleiben des Monsuns hätten bewirken können, dass Pflanzen gedeihen. Es gab nicht mal Vorratshäuser, um überschüssige Nahrungsmittel im Folgejahr nutzen zu können.

Die Abschaffung der Sklaverei geht nicht auf Philosophen etwa der Aufklärung zurück, sondern auf die von ihnen verachteten Menschen des Glaubens, denn für diese war Sklaverei Sünde. Gott hatte das Volk Israel aus der Sklaverei befreit. Sklaverei und körperliche Schinderei sind nach biblischer Auffassung Folge der Sünde. Aber Gott hat den Menschen so geliebt, dass er selbst in Jesus den Fluch der Sünde auf sich nahm. Daher ist es gut, wenn Menschen dies bekämpfen, um in einer kreativen Weise arbeiten zu können, und nicht mit sinnloser Plackerei.

8: Heldentum

Luther definierte eine neue Art des Heldentums, indem er bereit war, für seinen Glauben zu sterben. Ebenso schon vor ihm Hus, Wycliff, und Tyndale.

John Miltons Epos „Das verlorene Paradies“ kennzeichnet das falsche Heldentum Satans: lieber in der Hölle herrschen, als im Himmel dienen. Das Streben nach Macht und Herrschaft macht die Erde zur Hölle.

Das Heldentum Jesu ersetzte Brutalität durch Liebe, Stolz durch Sanftmut, die Herrschaft über andere durch den aufopfernden Dienst an ihnen.
So entstand ein neues Verständnis von Heldentum: ein starker Glaube, der sich dem Bösen und der Falschheit nicht beugt. Der auch über die letzte Waffe Satans triumphiert, nämlich die Furcht vor dem Tod.

9: Eine Revolution kommt in Gang

(Warum veränderten Bibelübersetzer die Welt?)

Zur Zeit der Reformation hatte die Papstkirche fast unumschränkte politische Macht. Grundlage dafür war die sog. „Konstantinische Schenkung“: Angeblich hatte Konstantin dem Papst weltliche Machtbefugnisse übertragen. Dieses Dokument ist aber eine Fälschung aus dem 8. Jhd.

Wycliffs Idee, die Bibel in das einfache Englisch der Bauern und Handwerker zu übersetzen, war revolutionär. Die Gelehrten sprachen damals Latein, der Adel französisch; Literatur in englischer Sprache entstand erst nach Wycliff (Chaucer 1342-1400 „Canterbury Tales“; Wycliff starb 1384).
Die Bibelübersetzung griff direkt die Klassenvorurteile der damaligen Gesellschaft an.
„Wycliff drohte das ganze Denkgebäude klerikaler Herrschaft … zum Einsturz zu bringen. Die Übersetzung der Bibel ins Englische wurde bald zum Werkzeug sozialer Gleichstellung in bisher unbekanntem Ausmaß. Der Gedanke, dass alle die Bibel lesen und auf dieser Grundlage Lehre und Leben der Kirche beurteilen könnten, schockierte das Kirchenestablishment“.
Wer mit Wycliffs Übersetzung erwischt wurde oder sie gar abschrieb, wurde getötet.

Erasmus von Rotterdam verfasste eine neue Übersetzung der Bibel ins Lateinische, die die älteren ersetzte. Bahnbrechend war dabei, dass er die Aufforderung des Täufers „Tut Buße“ mit „denkt um“ / „seid bereit zur Umkehr“ übersetzte, was die Bußübungen der damaligen Kirche in Frage stellte, und einem neuen Denken Bahn brach.

Tyndale wurde für seine Bibelübersetzung hingerichtet, doch sie prägte die Sprache Shakespeares, führte Völker zur Demokratie und ebnete den Weg zu einer neuen Zivilgesellschaft, in der das Recht höher geachtet wurde als die Macht.

König Eduard VI (er regierte von 1547-1553) berief Reformatoren wie Martin Bucer nach Cambridge und Oxford. Nach seinem Tod regierte Maria Tudor, die „Bloody Mary“, sie ließ 300 Protestanten ermorden. Andere flohen nach Genf und schufen eine neue Übersetzung mit Anmerkungen, die Geneva Bible.

Die Bibel ist und bleibt eine Bedrohung für alle, die wollen, dass Menschen mehr Macht haben als Gott. Und damit für die, die an der Unterdrückung von Menschen festhalten wollen.

10: Die Rolle der Sprachen

Die Übersetzung der Bibel in die Sprache der Menschen stärkte das allgemeine Volk gegenüber der Latein sprechenden Elite. Vor der Bibelübersetzung gab es kaum Lesenswertes in Deutsch oder Englisch. Diese Sprachen wurden nun auch Lern- und Regierungssprache. Dadurch konnten auch die einfachen Leute, die vorher von Regierung und Gesetzen nichts verstanden, am öffentlichen Leben teilnehmen und mitreden. Indem diese Sprachen sich auch im technischen und wirtschaftlichen Bereich durchsetzten, konnte eine freie Marktwirtschaft entstehen, in der jeder sein Potenzial einbringen kann.
Urdu wurde in Pakistan und Indien erst durch Bibelübersetzer zur Schriftsprache. Der amerikanische Missionar Kellog verschmolz mehr als ein Dutzend Umgangssprachen und trug damit zur Entstehung des heutigen Hindi bei. Auch weitere 70 Schriftsprachen, wie Bengali, wurden durch Bibelübersetzer geschaffen.

Die eigene Muttersprache lesen und schreiben zu können gibt Mensch Würde und Teilhabe an der Gesellschaft.

Es gibt einen gesunden Nationalismus, wobei Sprachen Identität schaffen. Gott möchte, dass Menschen verschiedene Sprachen sprechen und verschiedene Nationen bilden – das ist eine Barriere gegen globalen Totalitarismus.
Im biblischen (israelitischen) Nationalismus steht Gott im Mittelpunkt und die Verantwortung des Volkes, diesem Gott zu gehorchen – nicht die eigene Kultur oder Rasse. Daniel dient fremden Königen, und sehnt sich zugleich nach der Wiederherstellung Israels.
Erst das Europa des 19. Jhd säkularisierte den Nationalismus, das heißt es nahm ihm den Gottesbezug. Das führte zu sinnlosem Blutvergießen.

Die Bibel kennt die Kritik der Propheten an den Herrschenden. So verdanken wir es dem AT, dass es heute zur Kultur des Westens gehört, sich in gesunder Weise selbst zu hinterfragen. So werden z.B. Journalisten respektiert, die Korruption aufdecken. In Kulturen ohne christliches Wertefundament gibt es keine Pressefreiheit!

Die biblische Perspektive des Volks Israel: auserwählt zu sein, aber nicht zum Selbstzweck, sondern um Segen für die anderen Völker zu sein, ermöglichte es Christen, ihr Land zu lieben und gleichzeitig in andere Länder zu gehen, um den Menschen dort zu dienen und ihnen das Evangelium zu bringen.

Indien hatte der Kolonisierung erst durch Muslime, dann durch Europäer nichts entgegenzusetzen, weil der Hinduismus die Menschen schwächte. Es gab nicht die Vorstellung von einem Volk unter einem Gott, sondern viele Kasten und Volksgruppen mit jeweils eigenen Göttern, und sehr verschiedener Wertigkeit (Kasten).

11 Der Beitrag der Literatur

Der direkte und indirekte Einfluss der Bibel auf die englische Literatur übertrifft selbst den Einfluss Homers auf die griechische und lateinische Literatur.

Wie die Mythen der Griechen und Römer handeln indische Mythen von Aristokraten, von der herrschenden Elite und von Weisen. Im Gegensatz dazu waren die Helden in 1. Mose normale Menschen mit Bodenhaftung. Homer hätte sicher keinen von uns zum Helden gemacht, aber jeder von uns könnte Abraham oder Sara sein.
Charakterveränderung und -entwicklung sind wichtige Themen der Bibel. Homers Helden ändern sich nicht, Jakob, Mose, Petrus und Saulus aber sehr wohl.

Der Einfluss der Bibel auf die Literatur ließ sie im Westen zur Quelle kultureller Autorität werden. Eine Ablehnung der Bibel mündet hingegen in moralischer und intellektueller Anarchie.

 

12 Die Universitätsbildung

Um 1800 wurde Grant, ein Christ, Chef der britischen Ostindien-Kompanie. Er bewirkte, dass Missionare nach Indien kamen, und dass das NT in Urdu und Persisch übersetzt wurde.

William Carey übersetzte die Bibel, unterrichtete aber auch Naturwissenschaften. Luthers Schrift „An den Adel deutscher Nation“ war ein Aufruf zu einer Bildungsreform, in der die Bibel wieder den zentralen Platz in der Theologie bekommen sollte, und in der die Menschen lesen und schreiben lernen sollten.

Im indischen Bundesstaat Kerala heißt das Wort für Schule wörtlich „Das Haus neben der Kirche“.

Eine Bildungsreform in Europa auf biblischer Grundlage wurde von Comenius angestoßen.

Säkulare Bildung, der ein zusammenhängendes Weltbild fehlt, fragmentiert das Wissen. Unzusammenhängende Wissensfragmente aber verändern die Welt nicht. Nur durch die Bibel wird aus Information sinnvolles Wissen und Weisheit.

Ab 1780 gab es die Sonntagsschulbewegung in England: Arbeiterkinder mussten Sonntags nicht arbeiten und wurden dann unterrichtet.

Unterricht für Blinde und Gehörlose, um ihnen Menschenwürde zu geben, wurde von Christen angefangen.

13 Wissenschaft – was ist ihre Grundlage?

Das wissenschaftliche Denken keimte in Europa im 13-14 Jhd auf und gelangte nach der Reformation zur vollen Blüte – nachdem die Menschen Bildung erhielten, indem sie die Bibel selbst lesen konnten und sich nach ihr ausrichteten.

In China gab es frühe Ansätze zur Wissenschaft. Es gibt Hinweise, dass man dort früher an einen allmächtigen Schöpfer glaubte, dieser Glaube aber verlorenging.

Schon die alten Griechen machten bemerkenswerte nat.wiss. Beobachtungen, aber sie kamen über das Sammeln von Fakten nicht hinaus und begründeten deshalb keine Naturwissenschaft.
Aristoteles meinte, wenn man 2 Steine fallen ließe, würde der schwerere Stein schneller fallen. Vor Galilei kam niemand auf die Idee, diese These mit einem Experiment zu prüfen.

In der grie Philosophie stand Platon der nat.wiss. Forschung im Wege. Er lehrte, dass ein Reich der Idee real existiere, während die materielle Welt nur ein Schatten dieser Ideen sei. Beispiel: Die vollkommene Idee des Hauses versus real existierende Häuser. Die materielle Welt sei nichts als ein Schatten, nicht wert um ihrer selbst willen erforscht zu werden. Auch Kirchenväter, die mehr von dieser Philosophie als der Bibel geleitet waren, sahen daher in der Natur lediglich ein Bilderbuch Gottes zu unserer Erziehung. Eine Ameise z.B. lehrt uns Fleiß, Gemeinsinn und weise Voraussicht. Sie sahen keinen Sinn darin, die Ameise um ihrer selbst willen zu erforschen. Auch die Bibel wurde nicht wörtlich, sondern allegorisch verstanden. Dies änderte sich erst durch die Reformation – nun wurde die Bibel wörtlich verstanden, und ebenso der Natur ein Eigenwert als Schöpfung Gottes zuerkannt, man sah sie also nicht mehr als Bilderbuch.

Wenn Leid als Folge davon verstanden wird, dass die Materie schlecht und ihr Schöpfer böse ist, gibt es keinen Anreiz für nat.wiss. Forschung. Anders, wenn man die Erde als grundsätzlich gute Schöpfung begreift, und das Leid als Folge der Sünde. Und wenn sich dies mit der Hoffnung auf Erlösung verbindet. Diese Erlösung ist keine mystische Verschmelzung mit Gott, sondern die Wiederherstellung der Gottesebenbildlichkeit. Das schließt das Wissen über die Welt und die Herrschaft über sie mit ein.

Da alles zur Ehre Gottes existiert und die Himmel seine Herrlichkeit verkünden, ist es für Gottes Volk richtig, alle Dinge zu erforschen, zur Ehre Gottes.


14 Ethik und Werte – Warum sind einige weniger korrupt als andere?

Im Korruptionsindex von „Transparency International“ stehen die protestantisch geprägten Länder am besten da.

Im Heidelberger Katechismus wird das 8. Gebot „Du sollst nicht stehlen“ so ausgelegt, dass es nicht nur den tatsächlichen Diebstahl verbietet, sondern auch den Betrug, den Geiz, und die Verschwendung der Gaben Gottes. Und dass es nicht nur verbietet, sondern auch etwas gebietet, nämlich das Wohl des Nächsten zu fördern.

Menschliche Gesetze können Korruption bestrafen, aber nur Jesus kann mir ein neues Herz geben, kann die Habgier in meinem Herzen besiegen.

Moralischer Tiefststand in Großbritannien im 18. Jhd: Die Staatskirche hatte sich von der Bibel abgewandt, und andere Kirchen wurden nicht mehr erlaubt. Sklavenhandel und Ausbeutung der sozial Schwachen herrschten vor. Ebenso Spielsucht, absolute sexuelle Freizügigkeit, Verkauf der Ehefrau auf dem Viehmarkt. John Wesley kümmerte sich um Arme und Unterdrückte. Er begann die Erweckungsbewegung des Great Awakening, wobei seine Versammlungen von Schlägertrupps brutal gestört wurden. Immer wieder wurden er und Whitefield verletzt; die Hetze kam v.a. von den anglikanischen Pfarrern.

Obwohl es Wesley vor allem um die persönliche Errettung des Einzelnen ging, war für ihn klar, dass die Bekehrung der Menschen auch die Gesellschaft positiv verändern würde. Bei allen auch schweren körperlichen Angriffen war er ein einzigartiges Beispiel für Feindesliebe. Dies entwaffnete viele Feinde und gewann sie für Christus. Damit prägte er ein neues Verständnis von Mut und Heldenhaftigkeit. Außerdem war es ihm sehr wichtig, dass Christen Bücher lasen – er schrieb selbst viele Bücher, und gab christliche Bücher anderer Autoren neu heraus. Er forderte seine Mitarbeiter auf, nie untätig zu sein. Lebensrythmus: 8h für Schlaf und Essen, 8h für Andacht, Gebet und Bibelstudium, 8 h für Predigt, Besuche und soziale Hilfe. Er kämpfte zusammen mit Wilberforce für die Abschaffung der Sklaverei. Er wandte sich gegen Englands Krieg gegen die amerikanische Unabhängigkeit, lebte sehr bescheiden und protestierte dagegen, dass das Getreide so teuer war, weil es zum Schnapsbrennen verschwendet wurde. Er forderte soziale Preise und gerechte Löhne sowie eine menschenwürdige Beschäftigung, die nicht die Gesundheit ruiniert. Er kämpfte gegen Bestechlichkeit und Korruption. Er interessierte sich für Medizin und Elektrizität und engagierte sich für die berufliche Bildung der Arbeitslosen. Er predigte den Himmel und glaubte zugleich, dass die Erde Gottes Geschenk an uns Menschen sei. So hielt er die Arbeit mit den Händen für ehrenwert und die Wissenschaft für wichtig. Er betete: lass mich verschleißen, aber nicht verrosten. Lass mein Leben nicht umsonst sein.
Sein Wirken inspirierte viele Andere, die sich für Gefängnisreformen und für Sicherheitsvorschriften einsetzten, oder Sonntagsschulen gründeten.
Dies alles ersparte England eine blutige Revolution wie in Frankreich.

15 Familie – warum hat Amerika Europa überholt?

Zur Verzierung hinduistischer Tempel wird der Geschlechtsakt in jeder denkbaren Form in Stein gemeißelt. Ähnlich wie im alten Griechenland, gibt es auch im Hinduismus „heiligen Sex“, der Frauen versklavt.

Werte ohne Freiheit bedeutet Sklaverei. Freiheit ohne Werte ist zerstörerisch.

Die Verbreitung des christlichen Glaubens in den ersten Jahrhunderten hat auch damit zu tun, dass er Frauen eine Würde gibt, wie sie sonst nirgendwo vorhanden war – nicht in der polygamen Welt der Antike. Anders als im Islam, ist es dem Mann nicht einfach möglich, sich mal schnell von seiner Frau scheiden zu lassen, noch ist Polygamie akzeptiert. Christlicher Glaube macht Schluss mit der Doppelmoral, der von dem Mädchen bei der Heirat Jungfräulichkeit erwartet, dem Jungen aber zugesteht, vor der Ehe Sex haben zu dürfen. Von Anfang an war das Heiratsalter von Mädchen in der christl. Gemeinde höher als sonst in der Gesellschaft üblich (im röm. Reich wurden Mädchen oft schon mit 12 Jahren verheiratet).

In den USA gab es ursprünglich harte Strafen für Vergewaltigung, Ehebruch, und vorehelichen Sex.

Die Bibel legte mit ihrer Definition der monogamen Ehe und der Ablehnung von außerehelichem Sex die Grundlage stabiler Familien und damit stabiler Gesellschaften.

Der Hinduismus fördert Homosexualität, indem er lehrt, das weibliche sei latent im Mann vorhanden – er braucht also nicht die Ergänzung durch die Frau, weil er das Weibliche in sich selbst hat.

16: Mitgefühl und Barmherzigkeit

Nietzsche kritisierte das Christentum als Aufstand der Schwachen. Ihm war es zuwider, dass die Botschaft der Bibel Menschen Würde verleiht, die nach seiner Meinung nur Verachtung verdienten: den sozial Schwachen, Ausgestoßenen, Abhängigen, Frauen. Wenn die Nazis bestimmte Menschen als Untermenschen bezeichneten, waren sie dabei inspiriert von Nietzsche wie auch von dem letztlich rassistischen Hinduismus, in dem die Kastenlosen ebenfalls als Untermenschen gelten.

Mord an behinderten, und überhaupt an unerwünschten Säuglingen, war in der Antike an der Tagesordnung.

369 gründete der Bischof von Cäsarea, Basilius der Große, das erste Krankenhaus. Die Klöster leisteten wahre Pionierarbeit in der Krankenpflege, und sammelten systematisch medizinisches Wissen.

Jesus lehrt, wer Chef sein will, soll dienen. Das ist ein deutlicher Gegensatz zu asiatischen Kulturen, wo die Niedrigen den Höheren dienen müssen.

Ein Pionier der modernen Medizin war der englische puritanische Arzt Thomas Sydenham, der seinen Medizinstudenten mit auf den Weg gab: „Der Arzt soll bedenken, dass es keine schäbige oder ungebildete Kreatur ist, die er behandelt. Es gilt, den Wert des Menschen anzuerkennen, denn für ihn sandte Gott seinen Sohn und adelte den Menschen dadurch, dass er seine Gestalt annahm.“

In Indien behinderte das Guru-Denken die Weitergabe und Weiterentwicklung medizinischen Wissens: der Student hat vom Professor (Guru) abhängig zu sein, nichts zu hinterfragen – daher stockte die Weiterentwicklung der Medizin.

Wenn es heute in solchen Ländern Verbesserungen in der Medizin gibt, dann war das Motiv oft nicht eigene Überzeugung sondern die Absicht, der christlichen Mission etwas entgegen zu setzen.

17: Gesunde Wege zum Reichtum

Der Landmaschinen-Erfinder und -Hersteller Cyrus McCormick war Christ. Er lebte in den USA, und ein Hauptmotiv seiner Erfindungen war die Hoffnung, Sklavenarbeit überflüssig zu machen. Er spendete sehr viel für die Verbreitung der Bibel. Darunter auch für Zeitungen: die Presse ist ein Ergebnis der puritanischen Revolution in England und steht in der Tradition der biblischen Institution der Propheten. Ende des 19. Jhd waren die meisten amerikanischen Zeitungen in christlicher Hand.

Im Gegensatz zum katholischen Ideal der Askese des Mönchtums, wurden durch die Reformation die weltlichen Berufe geschätzt, und das förderte ihre Weiterentwicklung, und die der Technik. Der puritanische Theologe Richard Baxter lehrte, das Gebot der Arbeit gelte jedem Menschen. Diese Arbeitsethik unterschied GB und die USA deutlich von katholisch und orthodox geprägten Ländern.

Die Bibel ist die einzige Grundlage einer nichtfatalistischen Lebenseinstellung, und der Hoffnung, dass die Zukunft besser sein kann als die Vergangenheit. Während man sich in anderen Kulturen bemühte, durch Rituale und Opfer magische Kräfte zu erlangen, konzentrierte man sich im Westen auf Technik und Wissenschaft. Ausschlaggebend war die protestantische Überzeugung, auch der weltliche Beruf diene zur Ehre Gottes und sei nicht geringer als der Beruf des Geistlichen. Wenn ein Schumacher seine Schuhe zur Ehre Gottes herstellt, verwendet er kein schlechtes Material und macht seine Arbeit nicht schlampig.
Mose hatte das Volk Israel aus der Sklaverei geführt, und die Bibelgläubigen verstanden, dass man als Gottes geliebtes Kind Armut und Unterdrückung nicht einfach als Schicksal akzeptieren kann.

Die Theorie Adam Smiths, dass das Gewinnstreben des Einzelnen der gesamten Gesellschaft nützt, gilt dann, wenn dieser Einzelne das in ehrlicher und fairer Weise tut. Mc Cormick zeigte, wie das funktionierte: Amerika wurde zur Kornkammer der Welt. Niemand wurde durch sein Gewinnstreben und Sparen ausgebeutet, sondern im Gegenteil wurden die Sklaven befreit. Als einer der ersten Geschäftsleute ermöglichte McCormick Probefahrten (seiner landwirtschaftlichen Maschinen), Garantien und Zahlungsaufschub für die Bauern.

In fast 2/3 aller Gleichnisse Jesu geht es um Geld – und dabei eben auch um den gewinnbringenden Einsatz des anvertrauten Geldes. Das leitete Adam Smith in seiner Theorie.

Japan wurde wirtschaftlich erfolgreich, als man bereit war, vom Westen zu lernen.

Eine Wirtschaft, die auf Vertrauen beruht, bricht zusammen, wenn ihr die geistliche Grundlage abhanden kommt, die dieses Vertrauen begründet.

In Indien verdienen Schwarzmarkthändler mehr als ehrliche Unternehmer.

18: Freiheit

Die griechischen Demokratien hatten nie lange Bestand, sondern entarteten zur Diktatur. Nach den Eroberungen Alexanders des Großen (sicher kein Demokrat) breiteten sich die griechische Sprache, Literatur, Kunst und Kultur bis nach Indien aus. Dies förderte aber nirgends Demokratie und politische Freiheit. Die Demokratisierung Europas basiert nicht auf einem Rückgriff auf das antike Griechenland, sondern auf der Wiederentdeckung der Bibel, und auf dem biblischen Verständnis von Herrschaft. Mose befreite das Volk Israel. Jesus sagte, er sei gesandt, um Freiheit für die Gefangenen auszurufen.
Horace Greenley, Gründer der „New York Tribune“ sagte: „Es ist unmöglich, ein Volk, das die Bibel liest, zu versklaven.“

Das Gesetz Moses zeigte den Menschen: dauerhafte Freiheit kann es nur unter der Herrschaft des Gottes geben, der frei ist – frei von allen menschlichen Machtansprüchen.

Die Idee eines Rechts, das auch über dem Herrscher steht, kommt aus der Bibel. Zwar hatten auch die Römer und Perser Gesetzbücher, aber im Zweifelsfall konnte der Herrscher die Gesetze nach seinem Willen ändern. Die Bibel brachte etwas völlig Neues in die Welt, nämlich die Vorstellung eines Gesetzes, das Menschen nicht ändern dürfen, weil es von dem alleinigen und ewigen Gott kommt und somit absolut gilt.
In der Reformationszeit wurde neu entdeckt, dass Demokratie und Theokratie einander ergänzen müssen: nur der Mensch, der sich Gottes Gesetz unterwirft, kann in reifer und verantwortlicher Weise selbst herrschen.
Auch im Islam gelten Gott und sein Wort als Autorität. Der Islam konnte den Menschen aber keine Freiheit bringen, weil er Gott die Macht und die Liebe abspricht, höchstpersönlich auf die Erde zu kommen. Aber wenn Gott nicht selbst kommt und seine Herrschaft aufrichtet, gibt es nie etwas Anderes als die Alleinherrschaft sündiger Menschen. Die Menschwerdung Gottes in Christus ist der Ursprung der Freiheit: „Wenn der Sohn Gottes euch frei macht, seid ihr wirklich frei“.

Gewaltenteilung: Schon der erste König Israels, Saul, hatte Samuel als Korrektiv, auch zu David kamen Propheten in göttlicher Vollmacht, die ihn zurechtwiesen.

Jesus sagte, man solle nicht nur dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, sondern auch Gott, was Gottes ist, und relativierte damit die Macht menschlicher Herrscher. Insbesondere schließt das aus, dass ein Mensch als Gott verehrt wird. Weil die Christen dies beachteten, wurden sie im römischen Reich verfolgt.

Die Magna Carta von 1215 wurde von Erzbischof Stephen Langton entworfen und garantierte den Menschen Freiheit vor königlicher Willkür. Dass auch der Herrscher an Gesetze gebunden ist, wurde außerhalb der von der Bibel geprägten Kulturen selten durchgesetzt.

Der sehr angesehene Juraprofessor Francois Hotman (1524-1590), der in der Bartholomäusnacht 1572 selbst nur knapp dem Tod entrann, entwarf ein Konzept der Gewaltenteilung und der Gesetzesherrschaft, wobei die Bibel Grundlage der Gesetze sein sollte. Nach Hotman ist der König eine Art Vasall seines Königreichs: wenn er das Vertrauen missbraucht, verwirkt er sein Amt.

Theodor von Beza verfocht das Prinzip der Unabhängigkeit der Justiz. Aufgabe der Richter sei nicht zuerst, dem König zu dienen, sondern vielmehr dem Königreich. Das in der US-Verfassung verankerte Amtsenthebungsverfahren stammt aus Bezas Buch „Über das Recht der Obrigkeiten“. Auch die „Bill of Rights“ (10 Zusatzartikel der US-Verfassung, die Menschenrechte festlegen) sind von Beza beeinflusst.

Die Bibel berichtet von der Krönung des Königs Joasch durch den Hohenpriester Jojada (2. Könige 11). Dabei wurde ein zweifacher Vertrag geschlossen: zwischen Gott und dem König (der König sollte Gott treu dienen), und zwischen dem König und dem Volk. Dies inspirierte mutmaßlich Philippe Duplessis-Mornay (er wird als Verfasser vermutet) zu dem Buch „Verteidigung der Freiheit gegen Tyrannen“. Dieses war grundlegend für die US-Verfassung, in der nicht ein König, sondern ein gewählter Präsident der Regierung vorstehen sollte. Wobei die Abgeordneten gemeinsam mehr Macht haben sollten als der Präsident.

Wilhelm I von Oranien war ein Freund von Philippe de Mornay und erkämpfte die Freiheit der Niederlande von Spanien. Mornay prägte den holländischen Juristen Hugo Grotius und den Schweizer Rechtsexperten Emmerich de Vattel. Ihre juristischen Ausführungen legten das Fundament des modernen Völkerrechts. Somit wurde dieses letztendlich von bibelgläubigen Hugenotten begründet.

Der schottische Pastor Samuel Rutherford fasste in seinem Buch „Lex, Rex, Or the Law and the Prince“ die Lehren von Hotman, Mornay und Beza zusammen. „Das Gesetz ist König“.

Die Puritaner John Milton und James Harington verfochten eine Politik auf biblischer Basis, und das Recht auf freie Meinungsäußerung.

John Locke war Sohn eines puritanischen Pastors. Seine Politikphilosophie ist biblisch begründet. Er nennt als wichtigste Säulen der Freiheit: Gewissensfreiheit, Redefreiheit, die Presse als mahnendes Korrektiv, Gewaltenteilung, sowie Eigenständigkeit und Autonomie von Institutionen wie Familie und Universität.
Die frz. Hugenotten prägten die Politik in anderen Ländern, in Frankreich selbst wurden sie unterdrückt. Folge war die frz. Revolution – gottlos, und daher im Chaos und schließlich einer neuen Diktatur endend.

Robert Winthrop war Sprecher des Repräsentantenhauses und Leiter der Massachusetts Bible Society. Er formulierte: „Je weniger stringent eine Staatsregierung ist, desto mehr Selbstkontrolle muss vorhanden sein. Je weniger sie sich auf ein öffentliches Gesetz oder menschliche Kräfte verlassen, die für Ordnung sorgen, desto mehr müssen sie sich auf die eigene moralische Selbstbeherrschung verlassen können. Der Mensch muss kontrolliert werden – entweder durch eine Kraft in ihm, oder durch eine Kraft außerhalb von ihm, entweder durch Gottes Wort oder durch den starken Arm des Menschen, entweder durch die Bibel oder durch das Bajonett“.

19 Weltmission

Geht es einem Stamm wirklich besser, wenn man ihn in seiner Isolation, in seinem Glauben und in seinen Werten belässt, auch wenn diese ihn zur Armut verdammen und für Krankheiten anfällig machen, die vermeidbar und heilbar wären? Darf man wegsehen, wenn Menschen von der Gunst unwissender Medizinmänner und Kriegsherren abhängig sind?

Das Volk der Hmar in Indien war barbarisch, verachtet und gefürchtet. Nachdem es die biblische Botschaft annahm, überholte es den indischen Durchschnitt in Bezug auf Bildung und Moral. Inmitten indischer Korruption stachen hier Menschen heraus, die Gott gehorchten.
Bildung reicht nicht – auch die Nazis in den KZs waren gebildet, trotzdem quälten und töteten sie Menschen. (Ergänzung GW: Der Mensch braucht „Bildung“ im Sinne von: Das Bild Gottes, nach dem er geschaffen ist, soll wieder an ihm sichtbar werden. Und genau dazu dient Mission).

20 Der Weg in die Zukunft

Der Mensch hat einen freien Willen – sein Handeln und seine Gefühle rein mit der Chemie erklären zu wollen bedeutet, ein philosophisches Dogma zu vertreten. Chemie bietet keine Erklärung für unsere Selbstwahrnehmung. Eine veränderte innere Einstellung auf Grund des Glaubens kann negative in positive, lebensbejahenden Emotionen umwandeln.

Nach der Great Awakening in den USA erkannten Menschen, dass Nächstenliebe und ehrenamtlicher Dienst am Gemeinwesen Gottes Wille für sie war. Dies prägte die US-Gesellschaft, bis das aus dem Sozialismus kommende Anspruchsdenken dies zu verdrängen begann.

In der Great Awakening wurde an die Verantwortung des Menschen appelliert, sich für den Gott zu entscheiden, der ihn liebt. Der materialistische Atheismus dagegen degradiert den Menschen zum manipulierbaren Objekt, er leugnet seine Fähigkeit zur verantwortlichen Entscheidung und zieht es vor, ihn zu gängeln.

Ohne den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und das Endgericht sind Menschenwürde und eine letzte Verantwortung für unser Handeln nicht begründbar.

Wörter, Denken, Begriffe – das alles brauchen wir, um unser Welt gestalten zu können, technischen Fortschritt zu erreichen – Wörter sind kreativ. Warum? Weil Gott, der uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat, durch das Wort geschaffen hat.

Die Harvard Universität ist nach dem Pastor John Harvard benannt, er war bewusster Christ.

Die Bibel ist nicht nur ein Handbuch für private Frömmigkeit. Sie ist das Fundament der westlichen Welt.

Anhang

In seinem Buch „The Da Vinci Code“ (deutsch: „Sakrileg“) argumentiert Dan Brown, da die Bibel nicht als Fax vom Himmel gekommen sei, könne sie nicht Gottes Wort sein. Aber: darf ein Präsident nicht einen Redenschreiber zur Hilfe nehmen, um seine Rede zur Lage der Nation vorzubereiten?

Die Unabhängigkeitserklärung der USA geht von einer Wahrheit aus, die selbstverständlich ist. In der ursprünglichen Version hieß es: diese Wahrheit ist heilig und unveräußerlich. Wenn man dies ablehnt, bleibt nur eines: brachiale Gewalt, die ihre Macht willkürlich ausübt. Jedes Volk, das es ablehnt, unter der Wahrheit zu leben, verdammt sich selbst dazu, unter der Herrschaft sündiger Menschen zu leben.

Der sich in der Bibel offenbarende Gott ist der Gott, der redet, der kommuniziert. In seiner ganzen Schöpfung ist Kommunikation (auch unter einfachen Lebewesen), und erst recht der nach dem Bild Gottes geschaffene Mensch kommuniziert, weil er Ebenbild dieses Gottes ist.

John Locke: „Wir nutzen unsere Gabe der Sprache nur dann verantwortlich, wenn wir unter allen Umständen sagen, was wir meinen, und meinen was wir sagen – wenn wir unser Wort so halten, wie Gott seines hält, was immer es kosten mag“. Gott hielt sein Wort, und das kostete Jesus das Leben.

Der Kanon des NT wurde nicht auf Konzilien festgelegt, um etwas zum Wort Gottes zu machen – viele Schriften waren schon als Wort Gottes anerkannt, und viele waren in den ersten Jhd bereit dafür zu sterben – sondern um Fälschungen auszuschließen, die manche einschmuggeln wollten, wie etwa das „Barnabas-Evangelium“.


Die offene Wunde des Islam
Fontis Verlag 2016

Bush hätte Saddam nicht angreifen, sondern ihn stattdessen ermutigen sollen, eine andere Politik zu machen, die die Schiiten nicht mehr unterdrückt.

2: Der arabische Frühling – ein Totentanz der Demokratie

In Ägypten standen sich Anhänger der Demokratie und solche der Scharia gegenüber. Es zeigte sich: einen Diktator zu entthronen, reicht nicht, um eine Demokratie aufzubauen. Das Prinzip, dass der ranghöchste Politiker dem Volk dienen soll („prime minister“) ist im Orient nicht bekannt.

Der Gedanke gleicher Rechte aller Menschen kommt aus der Bibel, weder in Indien (Kasten) noch in den islamischen Ländern wird er akzeptiert. Ungläubige (Angehörige anderer Religionen, oder sogar anderer islamischer Gruppen) haben nicht die gleichen Rechte.

3: Architekten einer autoritären Bruderschaft

1882 hatte Großbritannien dafür gesorgt, dass Ägypten nur noch nominell zum Osmanischen Reich gehörte. Tatsächlich wurde es zum britischen Marionettenstaat. Im Ersten Weltkrieg zwangen die Briten die Ägypter, sie im Kampf gegen das Osmanische Reich zu unterstützen. Die Unterdrückung der Ägypter durch die Briten provozierte Proteste. Auch Hasan al Bana protestierte, er wurde dann der Gründer und Führer der Muslimbruderschaft. Ab 1923 hatte Ägypten eine teilweise Unabhängigkeit von Großbritannien, aber keine vollständige. Die Unzufriedenheit blieb daher. Al Bana propagierte den Dschihad und den Kampf gegen das entstehende Israel. Als er dem ägyptischen König zu radikal wurde, wurde die Muslimbruderschaft 1948 verboten.

Den muslimisch geprägten Kulturen ist es schwer gefallen, eine freie Presse und eine demokratische Opposition zu etablieren. Das liegt daran, dass in der islamischen Tradition Propheten und Herrscher ihre Gegner umbringen.

Sayyid Qutb wurde neuer Führer der Muslimbruderschaft. Nasser benutzte ihn, um den ägyptischen König zu stürzen. Aber Nasser wollte einen arabischen Nationalismus, die Muslimbruderschaft hingegen wollte eine übernationale Umma. Qutb wurde verhaftet. Im Gefängnis schrieb er Bücher, sie enthalten Kernelemente des Islamismus:
1) Takfir (Verurteilung anderer Muslime als Abtrünnige)
2) Todesurteile gegen Abtrünnige durch religiöse Führer
3) Salafismus
4) Dschihad, verstanden als politischer Aktivismus, ist religiöse Pflicht

Islam und westliche Kultur schließen einander aus, „gemäßigter Islam“ wird gleichgesetzt mit verderblichem Einfluss des Westens.

Sayyid Qutb wurde 1966 hingerichtet, sein Bruder Muhammad konnte nach Saudi-Arabien fliehen, und die Lehren seines Bruders weiter verbreiten. Damit inspirierte er die Gründer und Führer von Al Quaida.

4: Hat Amerika den militanten Islam erschaffen?

Unter US-Präsident Carter wurden islamistische Milizen unterstützt, um die afghanische kommunistische Regierung zu bekämpfen und damit die Sowjetunion zu einer Invasion Afghanistans zu veranlassen. Die Sowjetunion sollte dort ihr Vietnam erleben. Um afghanische Flüchtlinge zu motivieren, den Kampf gegen die Sowjets zu führen, bedienten sich die Amerikaner der radikal-islamistischen Lehre. Osama bin Laden war ihr Werkzeug.

Schon im ersten Weltkrieg hatten deutsche Politiker die Strategie erdacht, muslimische Kriegsgefangene zu radikalisieren, um sie im Kampf gegen Großbritannien gebrauchen zu können. Carters Sicherheitsberater Brzezinski imitierte diesen Ansatz in Afghanistan.

Der Einsatz westlicher Truppen auf saudischem Boden zur Befreiung Kuwaits veranlasste Osama bin-Laden zu einer Fatwa gegen die USA. Am 7.8.1998, dem 7. Jahrestag der Ankunft von US-Truppen in Saudi-Arabien, gab es den ersten großen Al Quaida – Anschlag auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania.

Nach 9/11 schlug Bush zurück – genau wie Osama bin Laden es wollte. Die islamische Apokalyptik erwartet einen Krieg aller Ungläubigen gegen die Muslime.
Der Krieg gegen den Irak mit falscher Begründung war für viele Muslime der Beweis, dass hier ein neuer Kreuzzug des Westens durchgeführt wurde.

5: Kalifat und Reich Gottes

Die hierarchische Kirche Europas hatte vor der Reformation jahrhundertelang Aristoteles und Plato studiert. Diese Philosophen propagierten die Herrschaft einer Elite, eines Philosophenkönigs. Erst die schottischen Reformatoren, beeinflusst durch französische Hugenotten, entdeckten biblische Prinzipien, die allen Menschen gleiche Rechte geben, und den einfachen Gläubigen ein Mitbestimmungsrecht in der Kirche. Das wurde dann auf die politische Führung übertragen – zunächst war die reformierte Kirche die Kinderstube der Demokratie.

Man wusste aber auch: ohne geistliche Erneuerung kann die Stimme des Volkes so verdreht werden, dass sie zur Stimme des Teufels wird – zur Tyrannei der Mehrheit. Erst als sich Menschen nach der Reformation an der Bibel orientierten, und dadurch ihr Denken erneuert wurde, konnte die Stimme des Volkes die Stimme Gottes sein.

Der postmoderne Westen ist eine sterbende Kultur, weil er sich selbst von der geistlichen Quelle seines enormen Erfolgs abgeschnitten hat.

Die Bibel geht von einer Vielzahl von Völkern aus, und sieht in einem großen Einheitsstaat etwas Antigöttliches. 1. Mose 11, 5. Mose 32:8, Apg 17:26

Eine Religion, die Unterwerfung erzwingt, ist angewiesen auf äußerliche religiöse Riten ohne innere geistliche Veränderung.

6: Was ist das Problem – die Flüchtlinge oder der Islam?

Europäer haben Angst vor dem Islam, weil sie weder wissen, was den Westen groß gemacht hat, noch, warum ihre Kultur anders ist als die nichtwestlichen Kulturen. Das eigentliche Problem ist der europäische Nihilismus.

Seit Darwin glaubt der Westen, um den Menschen zu verstehen, müsse man nicht Gott, sondern die Tiere studieren. Das zerstörte seine Grundüberzeugung von der ihm innewohnenden Würde des Menschen.

7: Die Trinität: Der Kultur-Konflikt

Indem der Islam die Trinität ablehnt, enthält er sich selbst die Fähigkeit vor, Einheit in Vielfalt bejahen zu können. Er beraubt sich selbst der Fähigkeit, große Familien und große Völker hervorzubringen.

8: Kann das Kreuz den Nahen Osten heilen?

Das Kreuz Jesu versöhnte verfeindete Gruppen miteinander. Es schuf eine Einheit zwischen Menschen, die vorher keine Einheit hatten: Juden und Nichtjuden, Sklaven und Freie….

Der Islam lehnt das Kreuz ab, weil er den Glauben nicht zu schätzen weiß, der die Kraft hat, statt des Schwertes das Kreuz auf sich zu nehmen.

Die Freiheit zu wählen gehört zum Wesen des Menschseins. Terror und Zwang rauben Menschen diese Freiheit – und damit die Gottesebenbildlichkeit.

Das Kreuz zeigt die „Toleranz“ Gottes und fordert auch uns auf zur Toleranz. „Tolerieren“ bedeutet eigentlich: „Tragen, Ertragen“ – und das tat Jesus: er trug die Sünde der Menschheit (Johannes-Evangelium, Kapitel 1 Vers 29)

Das Kreuz ist Gottes Kraft zur Heilung des Nahen Ostens

9: Triumph über den Terrorismus

Die Terroristen haben gewonnen, wenn sie die Nichtmuslime dazu bringen können, die Muslime zu hassen. Diesen Hass brauchen die Terroristen, um gemäßigte Muslime zu radikalisieren und dem Dschihad gegen die Nichtmuslime immer neue Nahrung zu geben.


Die Seele des Westens
Fontis Verlag 2019

1 Ein Heiliger, ein Bär und ein Buch

Nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs verschwand auch die Bildung. Sie entstand neu durch die Arbeit irischer Mönche, die mehr als 100 Klöster in Welt- und Mitteleuropa gründeten.

In St. Gallen bestieg der Reformator Vadian den Berg Pilatus, um dem mittelalterlichen Aberglauben und der Furcht vor bösen Geistern entgegen zu treten. Im Vertrauen auf Gottes Wort und Gottes Verheißungen verwandelte er das furchterfüllte Zeitalter des Aberglaubens in die Zeit der zuversichtlichen Vollmacht.

St. Gallen ist nach einem Missionar Gallus benannt, der im 7. Jahrhundert dort wirkte. Bemerkenswert ist der ein Jhd später entstandene Klosterplan von St. Gallen. Das ist die älteste überlieferte Architekturzeichnung des Abendlandes. Dort lebten die Mönche ganzheitlich und bibelorientiert – sie lasen immer die ganze Bibel, und halfen den Menschen (Armenhaus, Heim für Leprakranke). Die klösterliche Bildung brachte Europas unverwechselbare Identität hervor und schulte Europas auffällig rationale religiöse Führer, die das Fundament der Moderne legten.

Dass Menschen befähigt wurden, Gott und ihre Nächsten zu lieben, trug Früchte in technischen, landwirtschaftlichen, medizinischen, juristischen und wirtschaftlichen Fortschritten.

Im Hinduismus ist die Zeit ein Gott – Kaal, der Gott des Todes. Astrologie spielt eine große Rolle, und die Zeit beherrscht den Menschen. Die Astrologie sagt, wann es günstig oder risikolos ist auf eine Geschäftsreise zu gehen oder zu heiraten. In Europa wurden Aberglauben und Astrologie dadurch überwunden, dass man an den Gott glaubte, der schon vor aller Zeit da war, der die Zeit schuf. Wir als seine Kinder werden ewig leben, wir müssen die Zeit also nicht fürchten, sondern können sie managen. Auferstehung und ewiges Leben erheben uns über die Zeit.

2 Ein Traum, der den Westen veränderte

Der Traum des Paulus, als er nach Europa gerufen wurde

Die griechischen Mythen waren so eindrücklich, dass die Römer manche der griechischen Götter übernahmen und nur ihre Namen änderten.

Die Renaissance beschäftigte sich zwar wieder mit den griechischen Texten, aber sie veränderte die Gesellschaft nicht. Anders die Reformation, die sich an der Bibel als Gottes Wort orientierte.

Römerbrief, Kapitel 1: Moralisch verkommene Kulturen werden oft von wenigen wohlhabenden Menschen kontrolliert.

Auf Mythen basierende Religionen wurden und werden erfunden, um andere auszubeuten. Die Herrschaft der Täuschung beruht auf Zwang, um das Forschen zu unterbinden und die Unterdrückung aufrecht zu erhalten. Wahrheit befreit, weil sie in Frage gestellt, diskutiert, überprüft und verfeinert werden kann.

Die fundamentale Veränderung im postmodern-nachchristlichen Westen ist der Verlust der Wahrheit („fake news“). Der moderne Westen achtete und erstrebte Wahrheit, weil die Bibel lehrte, dass Gott Wahrheit offenbart hat.

3 Kann Freuds Schöpfer kommunizieren?

Überall in der Welt gibt es Ungleichheit unter den Menschen. Dass sie gleich sind und gleiche Rechte haben, ist einzig in der Bibel formuliert. Das ist kein menschlicher Gedanke, sondern göttliche Offenbarung.
Die Evolutionstheorie ist sicher keine gute Grundlage für den Glauben an die Gleichheit der Menschen. Hier haben wir wieder einen Widerspruch in unserer Kultur: einerseits wird die Evolutionstheorie verteidigt, andererseits die Gleichheit bis zur Absurdität verfochten.

Das 10. Kapitel im biblischen Buch der Apostelgeschichte zeigt, wie dem Apostel Petrus der Glaube an seine Überlegenheit als Jude genommen wird.

Offenbarung erfordert mehr als Interpretation, nämlich Gehorsam. Und dieser Gehorsam veränderte die Geschichte.

Freuds Opposition gegen die Unterdrückung des Sexualtriebs führte zur „sexuellen Revolution“.

C.G. Jung erforschte das Okkulte und bereitete damit der New Age – Bewegung den Weg.

Oxford und Cambridge gingen aus augustinischen Klöstern hervor. Augustinus schrieb viel über Mathematik und inspirierte Kepler, der schrieb: „Ich dachte nur die Gedanken Gottes nach… Astronomen sind Priester des höchsten Gottes…“

4 Der Verlust der Seele, der Logik und der Sprache

Der Hinduismus lehrt, die Welt einschließlich der Individualität sei Maya – Illusion. Der Buddhismus lehrt Anatman – das Nicht-Selbst.

Das westliche Zutrauen zur menschlichen Vernunft, Sprache und Literatur entsprang der Überzeugung, dass Gott uns mit unserem Verstand nach seinem Bild geschaffen hat. Der Schöpfer gab uns das Geschenk der Sprache, damit wir die Wahrheit suchen, finden und lehren. Die Aufklärung baute auf diesem Fundament auf, sägte dann aber den Ast ab, auf dem sie saß. Beginnend mit der Aufklärung, hat sich das Denken der westlichen Welt von der Bibel entfernt. Infolgedessen ist der westlichen Philosophie weithin die Zuversicht abhanden gekommen, dass der Mensch als reale Person existiert. Sie folgt Buddha, indem sie das Vertrauen aufgibt, dass unsere Logik die Wahrheit erkennen und unsere Sprache sie mitteilen kann. Daraus resultiert der postmoderne, neo-buddhistische Nihilismus. Das dürfen wir nicht ignorieren. Alles im Leben und in der Gesellschaft baut auf der Existenz oder Nichtexistenz des Selbst auf.

Mit Logos meinten die griechischen Philosophen Sinn, der in einer ewigen Ideenwelt jenseits der unseren existierte. Sie kamen nicht wirklich dahinter, was dieses Wort, dieser Logos wirklich war. Indem Gott Mensch wurde (siehe erste Verse des Johannes-Evangeliums), war das ewige Wort nun kein abstrakter Begriff mehr. Es war Mensch geworden. Jesu Jünger lebten mit ihm zusammen. Sie waren keine Philosophen, sondern Zeugen. Was sie in der Bibel als erlebte Tatsachen bezeugten, inspirierte den Westen zum Glauben an das Selbst, an Sprache und Logik. Als man aber die Möglichkeit dieser göttlichen Offenbarung verneinte, verlor man die Grundlage, um an das Selbst, an Sprache und Logik glauben zu können. Denn die Vernunft kann sich nicht selbst beweisen. So wurden die Philosophen zu Techniken getrieben, die unseren Verstand mittels Meditation zum Schweigen bringen, weg vom Argumentieren hin zum Okkulten und zu mystischen Erfahrungen.

Der Mensch wird zur biochemischen Maschine und muss überwacht werden, die biblischen Ideen der Menschenwürde, der Gewissensfreiheit und der moralischen Verantwortung werden als überholt angesehen.

Heidegger wurde stark vom Buddhismus beeinflusst, wie zuvor schon Nietzsche.

Der Buddhismus schuf kein Bildungswesen und entwickelte keine Wissenschaften, weil er nicht die Zuversicht hatte, dass der Kosmos real und rational sei, und dass der menschliche Verstand die Wahrheit erkennen und menschliche Sprache sie mitteilen könne.

Richard Dawkins streitet für den Atheismus und dabei auch für das Ende aller traditionellen Moral, z.B. möchte er das Fleisch gezüchteter Menschen essen.

Im Jainismus ist Selbstmord durch Verhungern die höchste spirituelle Praxis. Dagegen ist in der Bibel der Suizid und insbesondere die Beihilfe dazu ein Verbrechen. Wenn ein Mensch niedergedrückt ist, sollten wir vielmehr seinen Geist wieder aufrichten, denn Gott verwandelt unsere Trauer in Tanz und gibt uns Schönheit statt Asche.

Wert und Würde des Menschen kommen von seinem Schöpfer (Psalm 8). Calvin schreibt in seiner Institutio: Indem wir Gott kennen, werden wir fähig, uns selbst zu erkennen.

Weise Eltern und Lehrer kauen Kindern nicht alles vor, sondern lassen sie selbst nachforschen und lernen. Ebenso macht es Gott als unser Vater. Er gab uns das Geschenk der Sprache und die Verantwortung, sie zu entwickeln, so dass wir die Wahrheit finden und weitergeben können.

5: Die marginalisierte Mitte: Die Kirche

Der christliche Glaube gründet die Wahrheit auf die Geschichte statt auf Geschichten.

An der Decke der Stiftsbibliothek St. Gallen finden sich Gemälde der Kirchenkonzile. Die dort verfassten Glaubensbekenntnisse ermöglichten Rechtsstaatlichkeit, indem sie die Regierungen Christus und dem Recht Gottes unterwarfen. Sie bekräftigten, dass Gott gesprochen hatte – dass menschliche Worte verifizierbare oder falsifizierbare Kenntnis der Wahrheit übermitteln können.

Das Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel:

Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt
Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes einzig geborenen Sohn
aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater.
Durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und ist aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten. Seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht.
Der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine heilige, christliche und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.

Die erste Aussage des Bekenntnisses, dass es nur einen Gott gibt, schließt die göttliche Verehrung menschlicher Herrscher wie damals der römischen Kaiser aus. Es unterstellt den Staat und seine Herrscher vielmehr der Autorität Gottes und seines Gesetzes.

Vaterschaft ist göttlich, das erlegt menschlichen Vätern Verantwortung auf für ihre Kinder, und gibt ihnen zugleich auch Autorität.

Dass Gott der Schöpfer ist bedeutet, dass die Schöpfung real ist, keine Illusion, und dass sie gut ist.
Dadurch wird Wissenschaft möglich, und der Mensch zu kreativem Tun ermutigt. Gleichzeitig wird betont, dass die Schöpfung eine sichtbare Dimension hat, die unseren Sinnen und unserer Forschung offen steht, wie auch eine unsichtbare, geistliche, transzendente Dimension, die ebenso wirklich ist. Nur dadurch, dass wir das erkennen, finden wir unsere Seele. Denn diese ist der Erforschung des Sichtbaren nicht zugänglich.

Es wird die Dreieinigkeit Gottes betont, und somit Einheit und gleichzeitig Verschiedenheit. Das setzte dem römischen Verlangen nach völliger Uniformität eine Akzeptanz von Verschiedenheit und Pluralismus entgegen. Es ermöglichte, Männer und Frauen als verschieden und dennoch eins zu verstehen.

Da Gott in Jesus in diese Welt gekommen ist, und hier sein Reich aufrichtet, können wir frei sein von der Willkür von Herrschern. Menschen können vielmehr in Verantwortung gegenüber diesem einen Herrn eine von ihm verliehene Herrschaft ausüben.

Das Bekenntnis bezieht sich auf das konkrete Handeln Gottes in der Geschichte, in Raum und Zeit. Christlicher Glaube beruht nicht auf Mythen (Geschichten), sondern auf Geschichte, auf glaubwürdigen Berichten über historische Fakten.

Das Bekenntnis zu der einen Kirche unterhöhlte die Trennung der Menschen nach sozialem Stand, Nation, Sprache, Geschlecht etc. In der Kirche kamen Sünder zusammen, die Vergebung erfahren hatten. Nirgends sonst als in der christlichen Gemeinde wurden solche Energien und Ressourcen freigesetzt für Bildung, für Unterstützung der Armen, Kranken, Witwen, Waisen, Alten, Behinderten, Gefangenen und Flüchtlinge.

Der Westen wurde zu einer einzigartig optimistischen Kultur. Denn auch in Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Tragödien hielt man fest an diesem Bekenntnis. Das Eingreifen des Schöpfers in seine Schöpfung, die Erlösung durch Christus, war Grundlage einer unbesiegbaren Zukunftshoffnung. Es lohnt sich, der Lüge und dem Bösen zu widerstehen und für diesen Widerstand sein Blut zu vergießen, denn der Erlöser lebt. Er selbst vergoss sein Blut, und versprach dass er wiederkommt und dem Bösen ein Ende macht. Sein Geist ist gegenwärtig und erfahrbar, er gewinnt immer neu Menschen, und auch das zeigt, dass Gott sein begonnenes Werk vollenden wird. Es gibt also eine echte Grundlage für Hoffnung.

Ohne göttliche Offenbarung gibt es keine verpflichtenden, bindenden Werte. Wenn jeder die Freiheit hat, seine Lebensphilosophie und Lebensweise frei zu wählen, sich an Marx, Nietzsche, Freud oder anderen zu orientieren, zerstört das Moral und Gesellschaft.

 

6 Recht und Freiheit

Das Römische Reich war kein Rechtsstaat. Pilatus erklärte Jesus für unschuldig und verurteilte ihn dennoch zum Tode. Verschiedene römische Statthalter erkannten die Unschuld des römischen Bürgers Paulus und behielten ihn dennoch im Gefängnis.

Im Mittelalter unterstellten sich Menschen viel lieber kirchlichem Recht als der Willkür der Adligen.

Demokratie ohne Rechtsstaatlichkeit ist wertlos. Rechtsstaatlichkeit braucht aber eine transzendente Grundlage.

Nur der Rechtsstaat schafft Vertrauen zwischen Regierten und Regierenden, und zwischen Geschäftspartnern.

Das Gebot „Du sollst nicht stehlen“ begründet das Recht auf Eigentum. Ohne dieses Recht hat niemand einen Anreiz zu investieren, mit Besitz etwas Sinnvolles zu unternehmen. Nur wenn das Eigentum eines Bauern sicher ist, wird er einen Brunnen bohren, Bäume pflanzen, investieren.

Der Atheismus macht den Staat und seine Herrscher zur höchsten Quelle des Rechts (siehe Stalin, Mao…) und entrechtet damit die Menschen.

„Naturrecht“ – die Natur kennt nicht das Gebot: „Du sollst nicht töten“. Aber es ist richtig, dass nicht Menschen willkürlich etwas als geltendes Recht setzen können (Rechtspositivismus). Nur die Offenbarung Gottes gibt eine feste Grundlage für das Recht. Nur wenn es ein Wort von Gott gibt, können wir ein Recht haben, das für alle Menschen, einschließlich der Machthaber, gleichermaßen gilt. Ein transzendentes Recht, das alle auf die gleiche Stufe stellt, macht die Herrschenden zu Dienern Gottes.

In der römischen Welt wurden Kaiser zu Göttern erklärt. Wie auch im fernöstlichen Denken, hatte man kein Problem mit dem Gedanken, dass der Mensch göttlich sei und zu einem Gott werden konnte. Darum gefiel manchen Kaisern auch die Irrlehre des Arius, Jesus sei Mensch gewesen und Gott geworden. Doch setzte sich die biblische Lehre durch, dass Jesus Gott war, und Mensch wurde.

Das römisch-katholische Rechtssystem in Europa war mit dem Problem der starken Korruption in dieser Kirche behaftet. Protestantische Universitäten entwickelten bürgerliche Gesetze und bildeten Juristen und Beamte aus, die in Verantwortung vor Gott den Menschen dienten.

In England begrenzte 1215 die Magna Charta nicht nur die Autorität von Königen und Adligen durch Gesetze, sondern sorgte auch für einen größeren Schutz der gottgegebenen Gewissensfreiheit und des Rechts auf Leben, Freiheit und Eigentum des Einzelnen. Der englische Priester und Richter Henry de Bracton formulierte das Geheimnis der Freiheit: „Nicht den Menschen untertan, sondern Gott und dem Gesetz“

Ein Richter braucht nicht nur Bildung, um gerechte Urteile zu sprechen, er braucht einen von Gottes Wort geprägten Charakter.

7 Blutvergießen für die Toleranz

Einladungen zu Vorträgen wurden zurückgezogen, weil Vishal Mangalwadi über die Schwulenehe und den Islam geschrieben hatte. Intellektuelle Freiheit gibt es im Westen nicht mehr. Die „political correctness“ hat sie zerstört.

Tertullian verteidigte schon in seiner Apologetik in Karthago im Jahr 197 das Menschenrecht auf freie Religionsausübung. Ihm und nach ihm Lactantius war durch die Bibel klar, dass man Glauben nicht erzwingen kann.

Als sich aber nach dem 5. Jahrhundert das Westreich auflöste, war die Kirche der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhielt. Machthungrige Menschen beherrschten sie und machten das Christentum zu einer Religion der Macht. Schon im 6. Jhd wurden Gesetze erlassen, die Juden diskriminierten. Karl der Große versuchte den Heiden christliche Praktiken aufzuzwingen. Bernhard von Clairvaux (1090 – 1153) betonte dagegen, dass Glaube nicht aufgezwungen werden kann.

Die Macht dem Recht zu unterstellen ist eine zu große Herausforderung für gefallene Menschen. Religiöse und intellektuelle Freiheit gab es erst wieder, als man sich in Folge der Reformation der Autorität von Gottes Wort unterordnete. Auf dem Reichstag zu Worms nahm Luther 1521 für sich die Gewissensfreiheit in Anspruch. In seiner 2-Reiche-Lehre schreibt er: „Über die Seele kann Gott niemand regieren lassen als nur sich selbst. Wo weltliche Gewalt sich vermisst, der Seele Gesetze zu geben, greift sie Gott in sein Regiment… Darum soll die weltliche Gewalt … so oder so glauben lassen, wie man kann und will, und niemanden mit Gewalt nötigen. Denn es ist ein freies Werk um den Glauben, zu dem man niemanden zwingen kann.“

Dem 30-jährigen Krieg gingen 50 Jahre Krieg zwischen Spanien und der calvinistisch gewordenen spanischen Niederlande voraus.
Holland, das Epizentrum der Kriege, wurde zur Kinderstube moderner religiöser und intellektueller Freiheiten. Es wurde zur Zuflucht für Bischof Comenius, den Vater der modernen Bildung, und die Puritaner, die vor der Verfolgung in England flohen, und für zehntausende Hugenotten. John Locke entwickelte dort seine Staatslehre, einschließlich ihrer biblischen Argumentation für die Duldsamkeit.

Anders als im Rest Europas, gehörte in Holland das Land den Bauern, die es dem Meer abgetrotzt und die die Sümpfe trockengelegt hatten. Durch den Handel lebten vor allem in Amsterdam viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Überzeugungen. Vieles wurde debattiert, es wurden Pamphlete gedruckt, Holland wurde zur ersten Adresse für Drucker und Buchhändler.

In London hielt der puritanische Dichter John Milton 1644 eine Rede über freie Meinungsäußerung an das Parlament. Das Westminster-Bekenntnis von 1648 behandelt in Artikel 20 die Gewissensfreiheit: „Gott allein ist der Herr des Gewissens und hat es von den menschlichen Lehren und Geboten frei gemacht, die in Sachen des Glaubens und Gottesdienstes seinem Wort entgegenstehen“

8 Warum sind die USA kein Imperium geworden?

Heidnische Schöpfungsmythen lehrten, die Götter hätten die Menschen erschaffen, damit sie den Königen und Priestern dienen sollten. Die Bibel aber zeigt dass der Mensch erschaffen wurde, um über die Natur zu herrschen, und sie zeigt Jesus als den dienenden König.

Holland diente amerikanischen Präsidenten wie Madison als Vorbild. Es war die erste moderne Nation. Seine politische und religiöse Freiheit machten es zeitweilig zu Europas reichster Nation.

Dass Imperien durch souveräne Nationalstaaten ersetzt wurden, ist eine der erstaunlichsten Auswirkungen der Bibel auf die Welt.

Luther hatte 1520 seinen Brief „An den christlichen Adel deutscher Nation“ geschrieben – zu einem Zeitpunkt, als Deutschland noch keine Nation war. Aber er hatte aus der Bibel die Idee der Nation.

Der biblische Urtyp eines Imperiums ist Babel/Babylon. Es ist böse, weil es Menschen und Nationen unterjocht. Gott zerstörte die imperiale Stadt Babel, um unabhängige Nationen entstehen zu lassen.
In einem Imperium sind Sie Untertan, in einer Nation dagegen Bürger. Ein Imperium macht Sie zum Eigentum des Staates. Eine Nation dagegen existiert für sie, gibt ihnen Freiheit.
Das Imperium ist das heidnische Rezept für Krieg, weil es das Territorium und den Besitz anderer Leute nicht respektiert.

Die Reformation war eine linguistische Revolution. Latein hatte Westeuropa zu einem Imperium geeint. Die Reformation brach dieses Imperium auf, indem sie Dialekte zu Sprachen entwickelte, und dies hauptsächlich durch die Bibelübersetzung.

Eine Volksgruppe ist eine Nation, wenn sie sich auf eigenem Territorium mit eigener Sprache selbst verwaltet. Die Abkehr von der Sünde und die Umkehr zu Gott machen eine Nation groß.

1941 zwang Roosevelt Churchill, die Atlantik-Charta zu unterschreiben, die das Versprechen beinhaltet, dass alle Kolonien das Recht zur Selbstbestimmung erhalten würden. Nicht Ghandi befreite Indien, sondern Roosevelt. Er hätte in dieser Situation die USA zu einem Imperium machen können, verzichtete aber darauf.

Die islamische Vision eines Kalifats ist ein übernationales Imperium, dessen Macht auf dem Schwert beruht. Säkulare Politiker möchten die UN gern zu einer Welteinheitsregierung machen – einem Imperium, das die Souveränität der Nationen verletzt. Nur in der Bibel haben Nationen und auch einzelne Menschen Souveränität.

Während des zweiten Weltkriegs erkannte Robert Schuman, dass Europa keinen Frieden finden würde, wenn er und seine Landsleute nicht in der Gnade Gottes die übernatürliche Kraft finden würden, den Deutschen zu vergeben und sich mit ihnen zu versöhnen. Der amerikanische Evangelist Frank Buchman, der die „moralische Wiederaufrüstung“ betrieb, kannte deutsche Politiker, wie Adenauer, die vertrauenswürdig waren. So konnte Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland tatsächlich überraschend schnell gelingen, und es wurde die EGKS 1950 gegründet. Leider sahen bibelgläubige Christen darin gleich schon das antichristliche Weltreich heraufziehen und verpassten die Chance, die europäische Einigung von der Bibel her mit zu prägen.

9 Wie wurden „wir, das Volk“ zum Souverän?

Ein Kind Gottes zu werden bedeutet, dass man die Autorität zum Regieren empfängt. Infolge von Wycliffs Bibelübersetzung bildete sich in England schon Ende des 14. Jhd die Reformbewegung der Lollarden, die vieles von Luthers Reformation vorwegnahm. Wie auch Wycliffe, wurde sie vor allem wegen ihrer Ablehnung der Transsubstantionslehre bekämpft und unterdrückt.

Machiavelli beschrieb in seinem Buch „Der Fürst“, mit welch unmoralischen Mitteln Menschen Macht erlangen und behalten können. Wenig später schrieb Luther „von der Freiheit eines Christenmenschen“ und entfaltete, dass Gott uns Menschen zur Freiheit vor Willkür berufen hat. Ihm ging es nicht um Macht, sondern um Freiheit. Mit dieser Schrift rettete er Europa vor der Tyrannei der Kleriker und Fürsten.

10 Kanzler, Präsidenten und Premierminister: Wer hat Führung neu definiert?

In der Bibel ist dargelegt, welche Eigenschaften jemanden als Ältesten qualifizierten. Entsprechend wählten reformierte Kirchen Presbyter, und diese wiederum die Leitung der Gesamtkirche. Die Presbyterianer machten den Gedanken populär, dass politische Macht etwas Heiliges sei. Demokratie funktioniert, wenn die Bürger auf Gottes Wort hören. Sonst kann Volkes Stimme leicht des Teufels Stimme anstatt Gottes Stimme sein.

Jesus wusch seinen Jüngern die Füße und schärfte ihnen ein, dass der Herrscher ein Diener sein muss. Die Bibel hat Kaiser abgeschafft und aus Herrschenden Dienende gemacht. Ob Demokratie gelingt, hängt davon ab, ob die demokratischen Politiker auf die Torheit der Meinungsumfragen hören oder sich an das Wort Gottes halten und es vertreten.

11 Ökonomie: vom, durch, und für das Volk

Die Bibel ist für ökonomische Freiheit, die persönliche Verantwortung bedeutet. Gleichzeitig ist Ökonomie aber auch Beziehungssache, ist eine Angelegenheit der Gemeinschaft. Die Gemeinschaft entscheidet, wie wertvoll das ist, was produziert wird.

Die Marktwirtschaft wurde, wie von Max Weber dargestellt, in Luthers Pfarrhaus durch Katharina von Bora erfunden. Sie betrieb sozusagen die Mensa der Theologiestudenten ihres Mannes, betrieb Landwirtschaft, eine Brauerei, Fischzucht…

Die Bibel verurteilt Faulheit als Sünde. Das 10. Gebot „Du sollst nicht begehren“ bedeutet, dass Menschen sich selbst das Gewünschte und Erforderliche erarbeiten müssen. Das Gebot „Du sollst nicht stehlen“ begründet das Recht auf Privateigentum. Der Staat muss dieses Recht schützen, er darf den Bürgern ihr Eigentum nicht wegnehmen.

„Made in Germany“ wurde wegen Luthers Katechismus und der darin enthaltenen Arbeitsethik zum Qualitätsbegriff. Luther bezeichnete es als „Stehlen“, wenn jemand die Arbeit, für die er bezahlt wird, nachlässig tut.
In Amsterdam gründeten Calvinisten die erste AG der Welt, die Vereinigte Ostindien-Kompanie.

Bahnbrechend für das moderne Finanz- und Versicherungswesen wurden im 18. Jhd zwei schottische Calvinisten, die sich das biblische Gebot, für Witwen und Waisen zu sorgen, zu Herzen nahmen. Sie begründeten die Versicherungsmathematik und eine Versicherung, die Geld von Pastoren sammelte und klug investierte, um eine Witwenversorgung zu erreichen. Erfolgreich wurde das deshalb, weil die schottische Kirche durch gewählte Älteste demokratisch kontrolliert war. Man wusste durch die Bibel um die Sündhaftigkeit des Menschen und legte Wert auf Kontrolle und Rechenschaft. In Indien scheiterten Krankenversicherungen oft an Betrug und Korruption.

Der Wohlfahrtsstaat verdirbt den Charakter der Menschen, denn er entbindet sie von jeder Verantwortung (für die nächste Generation, für die Eltern….)

12 Das Reden Gottes und die Literatur der Menschen

S. Hawkins beklagte zu Recht: „Die Philosophen engten den Horizont ihrer Fragen immer weiter ein, bis schließlich Wittgenstein … erklärte: ‚Alle Philosophie ist Sprachkritik … ihr Zweck ist die logische Klärung von Gedanken‘ – Was für ein Niedergang der großen philosophischen Tradition von Aristoteles bis Kant“

Die Philosophie hat keine Erklärung für das Gute, Schöne und Wahre gefunden. Jetzt kämpft sie darum zu verstehen, was Sprache ist.

Die griechischen Rationalisten erkannten, dass Sprache und Logik nur einen Sinn ergibt, wenn es einen transzendenten Logos gibt, ein Wort, mit dem alles beginnt. Wenn ein göttliches Wort von Anfang an existiert und alles erschafft, dann ist Sprache viel mehr als ein Werkzeug, das wir gebrauchen. Dann ist sie nicht nur das Medium unseres Denkens, sondern ist dem menschlichen Denker voraus. „Am Anfang war das Wort“. Ein menschliches Wesen existiert als reale Person, weil das ewige Wort existiert und den Menschen als sein Bild mit der Gabe der Sprache erschaffen hat.

Die Marxisten übersetzten nie „Das Kapital“ in Sprachen, die noch keine Schrift kannten, weil Mao sagte, dass die Macht aus den Gewehren kommt. Die Bibel dagegen präsentiert den Erlöser als das Wort Gottes. Er siegt mit einem Schwert, das aus seinem Mund kommt. Die Feder erwies sich als mächtiger als das Schwert.

Die Philosophen begreifen den Sinn der Sprache nicht, weil die Wurzel des Wortes in der Welt des Geistes liegt.

Vom 14. – 16. Jhd erforschten die Humanisten der Renaissance die griechisch-römische Sicht der Welt. Sie reformierten Europa nicht. Denn das Denken der Antike konnte die Wahrheit nicht erkennen. Daher auch die Frage des Pilatus: „Was ist Wahrheit?“ – er wusste, dass auch die größten griechischen Denker gescheitert waren.

Die Reformatoren erkannten, dass wir Wahrheit über Gott, uns selbst und die Sprache erkennen können, weil Gott gesprochen hat. Sie setzten das kreative Potential der menschlichen Sprache dadurch frei, dass sie ihre Gesellschaft zum Wort Gottes zurückführten.

Allgemeine Bildung war das Ziel der maßgeblichen Leute in Großbritannien aufgrund der methodistischen Erweckung. In Frankreich dagegen verachteten Voltaire und seine Freunde das allgemeine Volk und hielten es für unverbesserlich.

„Die Pilgerreise“ wurde von dem Kesselmacher John Bunyan geschrieben, sie ist der Vorläufer des Romans und prägte die englische Literatur. Nach Bunyan kam Samuel Richardson mit seinem Briefroman „Pamela“, der auf die Moral der Gesellschaft großen Einfluss hatte, indem er die Laster des Adels mit der Tugend eines einfachen Dienstmädchens konfrontierte. Die Botschaft lautet: Die Machtlosen, aber Sanftmütigen werden die Erde besitzen.

Die Bibel hat fast jede moderne indische Sprache beeinflusst, in die sie übersetzt wurde. Christliche Autoren schrieben in Indien gegen das Kastenwesen und die Entwürdigung der Frau.

Literatur wurde so zu einem Werkzeug der Veränderung

13 Von der prophetischen Presse zu den Fake News

Pressefreiheit erwuchs auf dem Boden der Reformation. In England war der Christ William Thomas Stead (1849-1912) der erste Investigativ-Journalist, der viele Missstände bekämpfte, z.B. die Zwangsprostitution junger Mädchen.

Bis heute ist die Pressefreiheit am meisten in den ehemals protestantischen Ländern gegeben.

Doch ist sie ausgehöhlt durch reine Profitinteressen und das Fehlen des Strebens, die Wahrheit zu berichten und die Bevölkerung auf christliche Werte auszurichten. Wo im postmodernen Verständnis objektive Wahrheit nicht mehr existiert, kann man nicht mehr für Werte eintreten, jedenfalls nicht für biblische.

14 Das Geheimnis der Industrialisierung der Schweiz

In Halle gründeten im 19 Jhd Pietisten die erste moderne Universität der Welt.

Während der Islam Musik als haram, als verboten betrachtete, fordert die Bibel auf, Gott mit Musikinstrumenten zu loben.

In den Klöstern wurde Technik verwendet, nicht zuletzt Uhren. Die Reformation holte diese Technik aus den Klöstern heraus und machte sie allen Menschen verfügbar.

Vor der Reformation war die Schweiz arm, und viele junge Männer verdingten sich als Söldner. Da in vielen Kriegen beide Kriegsparteien Söldner anwarben, kämpften oft Schweizer gegen Schweizer, z.B. im Dienst des Papstes und italienischer Fürsten. Zwingli bekämpfte das und förderte stattdessen die Bildung der jungen Männer. Das führte später auch zum Aufblühen von Wirtschaft, Technik und Industrie.

15 Kann der Westen erneuert werden?

Die deutsche Sprache wurde durch die Bibelübersetzung erst geschaffen. Die Übersetzung aus dem elitären Latein in die Herzenssprache gewöhnlicher Menschen brachte zugleich den Übergang vom Mittelalter in die Moderne.