Auch von dem britischen Mathematiker John Lennox gibt es interessante Beiträge zum Thema „Denken und Glauben“. Siehe auch seine Webseite

Hier meine Zusammenfassung eines seiner Bücher.

John Lennox
Wozu Glaube, wenn es Wissenschaft gibt?
SCM Brockhaus 2019

C.S. Lewis zeigte: Die Menschen wurden zu Wissenschaftlern, weil sie glaubten, dass es in der Natur Gesetze gibt. Und sie erwarteten Gesetze in der Natur, weil sie an einen Gesetzgeber glaubten.

Die Geschichte Galileis zeigt, dass der, der das jeweils herrschende wissenschaftliche Paradigma in Frage stellt, ein hohes Risiko eingeht.

Naturgesetze beschreiben, sie  erklären nicht! Z.B. beschreibt das Gesetz der Gravitation die Gravitation, es erklärt sie aber nicht!

Die Tatsache, dass überhaupt Naturgesetze existieren, ist ein Wunder.

Für beobachtbare Phänomene gibt es Erklärungen auf verschiedenen Ebenen. Z.B. kann man die Frage: warum kocht das Wasser in der Teekanne?
sowohl physikalisch beantworten, als auch mit dem Hinweis, dass ich gerne Tee trinken möchte.

Hawking war der irrigen Meinung, dass das Gesetz der Schwerkraft das Universum aus dem Nichts entstehen ließ. Das ist doppelt falsch:
erstens ist ein Gesetz etwas anderes als nichts
zweitens beschreiben Naturgesetze nur, was schon existiert, lassen aber nichts entstehen.

Naturwissenschaftliche Erklärungen zerstören zwar durchaus den Glauben an Götter, die für Naturereignisse stehen, wie Donar/Thor bei den Germanen für den Donner. Nicht aber den Glauben an den Gott, der die Naturgesetze geschaffen hat.

„Das Unverständlichste am Universum ist im Grunde, dass wir es verstehen können“ (Einstein)

„Wenn das Geistige für sich genommen nicht bloß physikalisch ist, dann kann es von der physikalischen Wissenschaft nicht vollständig erklärt werden… Der evolutionistische Naturalismus impliziert, dass wir keine unserer Überzeugungen ernst nehmen sollten, auch nicht das wissenschaftliche Weltbild, auf dem der evolutionistische Naturalismus selbst beruht“. (Thomas Nagel, Philosoph).

Das heißt, der Naturalismus, und damit auch der Atheismus, untergräbt die Grundlagen der Rationalität, die jedoch notwendig ist, um überhaupt Argumente verstehen, konstruieren und glauben zu können. Atheismus passt also, im Gegensatz zum Gottesglauben, nicht zur Naturwissenschaft.

Johannes-Evangelium, Kapitel 1 Vers 1: Am Anfang war das Wort, die Information, etwa die der Gene

Psalm 111:2 „Die Taten des Herrn sind wunderbar! Sie geben allen, die Freude an ihnen haben, zu denken“. Das ist ein Aufruf, Wissenschaft zu betreiben!

Ähnlich die Fragen / Herausforderungen Gottes an Hiob in Hiob 38 u. 39
1. Mose 2:19: Adam soll den Tieren Namen geben. Taxonomie, die Benennung von Objekten, ist eine elementare Aufgabe in vielen Wissenschaften.

Daniel 1 ist das erste Beispiel in der Weltliteratur für eine Studie unter kontrollierten Bedingungen (Ernährung von Daniel und seinen Freunden mit einer vegetarischen Diät).

Der Genetiker Richard Lewontin schrieb: „Wir setzen den Materialismus absolut, weil wir nicht zulassen dürfen, dass das Göttliche einen Fuß in die Tür bekommt“.

David Hume (Philosoph der Aufklärung) stellte die bis heute oft geglaubte These auf, Wunder seien eine Verletzung der Naturgesetze.
Die Menschen der Antike kannten sehr wohl die elementaren Naturgesetze, die es unmöglich erscheinen lassen, dass eine Jungfrau schwanger ist und gebiert, oder dass ein Toter wieder lebendig wird. Die Frage ist nur, ob wir in einem geschlossenen System von Ursache und Wirkung leben, oder in einem, das offen ist für die Eingriffe seines Schöpfers.

Das Leid ist kein Argument gegen Gott – nicht gegen den Gott, der uns darin nicht allein lässt, sondern selbst in das Leid hineingekommen ist, und ihm einmal ein Ende machen wird. Der Atheismus dagegen lässt den Menschen in seinem Leid allein.

Das Neue Testament ist das bei weitem am besten bezeugte Dokument der Antike.

Wenn wir über persönliche Beziehungen sprechen, lassen wir die Wissenschaft hinter uns – nicht aber den Verstand.

Römerbrief, Kapitel 5: Weil wir durch das, was ein anderer getan hat, zu Sündern wurden, werden uns Rettung und Erlösung zu genau denselben Bedingungen angeboten: durch das, was ein anderer für uns getan hat, nicht das, was wir selbst tun können.

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen bereit sind, sich für Gott einzusetzen, um sich die Erlösung zu verdienen, aber nicht bereit sind, ihm zu vertrauen.

Umdenken: Weil die ursprüngliche Rebellion gegen Gott von mangelndem Vertrauen und dem Streben nach eigener Unabhängigkeit geprägt war, muss genau diese Haltung bereut werden. Wir müssen lernen, zu vertrauen und abhängig zu sein.